Längeres Leben durch Verzicht auf Fleisch?

Längeres Leben durch Verzicht auf Fleisch?

Der regelmäßige Konsum von Fleisch – speziell von rotem Fleisch – ist nicht sehr gesund, er senkt unsere Lebenserwartung. Der Verdacht besteht schon länger, amerikanische Wissenschaftler konnten den Effekt jetzt in einer Studie belegen.

Ohne Fleisch vier Jahre mehr Lebenszeit

Ohne den Verzehr von rotem Fleisch können Menschen ihre Lebenszeit um bis zu vier Jahre verlängern – bei ansonsten gleicher Gesundheit und Lebensweise gegenüber einer Kontrollgruppe. Das sollten passionierte Fleischesser überdenken, denn rotes Fleisch wäre demnach fast so gefährlich wie Tabak. Die Studie stammt von Medizinern der Mayo Clinic, welche die Lebenserwartung von Vegetariern, starken Fleischessern und „Wenig Fleisch“-Essern untersuchten. Die Studie wurde im „Journal of the American-Osteopathic Association“ veröffentlicht. Demnach kann eine Person, die 17 Jahre lang vollkommen vegetarisch lebt, dadurch ihre Lebenserwartung um immerhin 3,6 Jahre steigern. Rotes und verarbeitetes Fleisch erhöht hingegen die Sterblichkeitsrate.

Umfangreiche Metastudie

Die ausgewertete Datensammlung der vorliegenden Studie war sehr umfangreich, sie stammte von über 1,5 Millionen Menschen. Dazu werteten die Ärzte der Mayo Clinic sechs ältere Studien aus. Diese hatten sich bereits mit dem Zusammenhang zwischen Fleischgenuss, vegetarischer Ernährung und menschlicher Mortalität befasst. Die aus der jüngsten Studie hervorgehende Empfehlung ist eindeutig und richtet sich auch an Hausärzte: Diese sollten ihre Patienten vor zu viel Fleisch warnen. Gemüse gilt nach wie vor als das Nonplusultra gesunder Ernährung. Die Erkenntnis ist nicht neu, jedoch wurde der Zusammenhang mit der Lebenserwartung noch nie statistisch so signifikant aufgedeckt. Unsere Ernährung kann uns immensen Schaden zufügen, aber auch sehr zu unserer Gesundheit und einem viel längeren Leben beitragen. Mit den Ergebnissen der jüngsten Studie lassen sich Patienten besser beraten, die Prävention dürften einen neuen Schub erhalten. Die Ernährung spielt unter anderem in der osteopathischen Medizin eine sehr große Rolle. Interessant in der Studie ist nicht nur der Vergleich zwischen starken Fleischessern und Vegetariern, sondern auch derjenige mit den „Wenig Fleisch“-Essern. Es handelte sich um etwa ein Drittel aller erfassten Personen (500.000 Menschen), die bei sehr geringem Fleischkonsum eine um 25 Prozent verringerte Sterblichkeitsrate zeigten. Es muss also nicht absolut vegetarisch sein: Beim Fleischgenuss hilft auch wenig viel.


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