Browserbasierte CAD-Programme – echte Hilfe oder Spielerei?

Heutzutage werden bei der Produktentwicklung professionelle Anwendungen wie NX und Teamcenter benutzt, da diese selbst hochkomplexe Aufgaben bewältigen und dadurch die Produktivität von Unternehmen merklich steigern. Da dafür leistungsstarke Rechner respektive Workstations zwingend erforderlich sind, scheinen browserbasierte Programme, die noch nicht einmal installiert werden müssen, auf den ersten Blick eher uninteressant für die Industrie zu sein. Allerdings haben Browserprogramme Potenzial, das nicht zu unterschätzen ist.

Keine Alternative, aber dennoch interessant

Die meisten browserbasierten Programme, wie gliffy oder Tinkercad, sind für die Industrie schon aufgrund ihres Funktionsumfangs uninteressant, da professionelle Anwendungen, wie NX oder auch Teamcenter, mehr Möglichkeiten bieten. Ohnehin ist gliffy kein wirkliches CAD-Programm, auch wenn sich damit einfache Zeichnungen und Wireframes erstellen lassen. Das eigentliche Einsatzgebiet des kleinen Programms ist jedoch die Erstellung von Flow Charts oder Diagrammen und dergleichen mehr. Tinkercad darf hingegen als CAD-Programm bezeichnet werden. Allerdings ist es lediglich für Anfänger, die erstmals mit einem CAD-Programm arbeiten, interessant. Dennoch wird es gerne bei einer CAD-Schulung zu Übungszwecken eingesetzt.

Das Potenzial der browserbasierten CAD-Anwendungen

Die Bedeutung von browserbasierten CAD-Anwendungen wird aus gleich mehreren Gründen aller Wahrscheinlichkeit nach auch in industrieller Hinsicht deutlich zunehmen. Ein Grund ist der, dass professionelle Programme sehr kostspielig sind und regelmäßig auf den neusten Stand gebracht werden müssen. Allein dieser Kostenpunkt macht Browseranwendungen, bei denen man lediglich für die jeweilige Nutzung bezahlt, sehr interessant für kleine und mittelständige Unternehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn diese nur selten CAD-Programme nutzen müssen. Ein weiterer wichtiger Kostenpunkt sind die zu Beginn bereits erwähnten Workstations, die ebenfalls sehr teuer in der Anschaffung, im Betrieb und in der Wartung sind. Mit Browserprogrammen wäre es hingegen denkbar, dass man über sie in Form des Cloud Computing auf eine externe Workstation zugreift.

Ein allgemein interessanter Aspekt von Browseranwendungen

Da Browserprogramme wie gesagt nicht auf einen Computer installiert werden müssen, sondern letztendlich mit jedem Rechner genutzt werden können, bieten sie sich beispielsweise für Außendienstmitarbeiter oder dergleichen an, zumal diese mit browserbasierten Programmen standortunabhängig bei der Produktentwicklung mithelfen könnten. Spätestens dieser Punkt dürfte browserbasierte CAD-Anwendungen und eine diesbezügliche CAD-Schulung sogar für große Unternehmen interessant machen.

Fotograf: Nestor Costa – Fotolia

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