Führungskräfte: Frauen sind im Mittelstand besonders gut

Führungskräfte: Frauen sind im Mittelstand besonders gut

Jeder fünfte deutsche Mittelständler hat eine Chefin. In großen Konzernen sind hingegen nach einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau nur 4,8 Prozent der Spitzenkräfte eine Frau. Deren Anteil lässt in jüngster Zeit sogar etwas nach, obwohl die deutsche Politik versucht, gegenzusteuern. Die Vorteile einer Frau in der Führungsrolle liegen nämlich auf der Hand.

 

Frauen als Gründerinnen

Experten der KfW schätzen ein, dass der Anteil der weiblichen Chefs im Mittelstand weiterwachsen dürften, weil die Frauen als Gründerinnen automatisch Chefinnen werden. In einem Großkonzern hingegen müssen sie sich auf der Karriereleiter nach oben durchboxen, hier spielen Sympathien oder Animositäten oft eine viel größere Rolle als echte Kompetenz. Das ist bedauerlich, weil sich die Damen im Mittelstand glänzend behaupten. Von den 3,6 Millionen deutschen KMU haben 700.000 eine Chefin, wobei die Budgetverantwortung dieser Führungskräfte bei insgesamt 15 Milliarden Euro an Investitionsmitteln liegt. Diese Betriebe beschäftigten immerhin vier Millionen Mitarbeiter (alles Zahlen aus 2015). Zwar sind die Mehrheit der KMU Dienstleister und nur kleine Produktionsbetriebe. In diesen jedoch behaupten sich Frauen besonders gut. Mit wachsender Größenordnung sinkt dann ihr Anteil in den Führungsetagen, das fängt schon beim Jahresumsatz über 50 Millionen Euro an. Doch die sinkende Quote – jenseits der 50 Millionen beträgt der Chefinnenanteil nur noch 5 Prozent – ist nicht berechtigt, denn die von Inhaberinnen geführten Betriebe wie die Fleischmanufaktur Schwarz Cranz schneiden am Markt glänzend ab. Es sollten daher nach Expertenmeinung viel mehr Frauen Führungspositionen einnehmen. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht, denn schon 43 Prozent der Existenzgründungen kommen von Frauen. Die Politik schreibt nun schon seit bei der Neubesetzung einer Position im Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens eine Frauenquote von 30 Prozent vor. Doch so schnell werden die Positionen nicht neu besetzt. Daher dümpelt der Anteil nach wie vor im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

 

Was machen Frauen als Chef besser?

Frauen scheinen nicht nur besser zu führen, sondern auch besser zu rechnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Firma in die Insolvenz schlittert, ist bei weiblicher Führung nur halb so groß wie bei der Führung durch einen Mann. Die Quoten sind eindeutig: 0,42 Prozent der von Frauen geführten, aber 0,85 Prozent der männergeführten Firmen gingen zuletzt pleite.

 

Fotoquelle: ThinkstockPhotos, 469821153, iStock, monkeybusinessimages

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