Bayern-Sorgen um Süle, Gladbach bleibt trotz Pleite oben

Berlin – Verloren und trotzdem noch Tabellenführer: Die Spitzen-Clubs der Fußball-Bundesliga verpassen es, Borussia Mönchengladbach von Platz eins zu verdängen. Beim FC Bayern München spielt das aber erst einmal keine Rolle.

KNIE: Nationalspieler Niklas Süle humpelte von Betreuern gestützt vom Feld. Später war der Abwehrchef der DFB-Elf und des FC Bayern München an Krücken gehend im Augsburger Stadion zu sehen. Bayern-Trainer Niko Kovac schwante nach dem bitteren 2:2 Böses: «Das, was ich jetzt schon gehört habe, ist, dass das Kreuzband beschädigt ist. Jetzt müssen wir schauen, inwieweit noch andere Bereiche im Knie in Mitleidenschaft gezogen wurden.» Ein langfristiger Ausfall von Süle würde auch Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf die EM 2020 hart treffen. Wegen einer Kreuzbandverletzung fällt bereits Angreifer Leroy Sané bis ins kommende EM-Jahr hinein aus.

HERBST: Wieder ein Unentschieden gegen den FC Augsburg. Da werden böse Erinnerungen wach. Im vergangenen Jahr kamen die Bayern Ende September vor heimischer Kulisse nicht über ein 1:1 gegen den Derby-Rivalen hinaus. Es folgte ein heißer Herbst, Kovac musste sich heftiger Kritik erwehren. Und jetzt? «Die Art und Weise, wie wir vor dem Tor agieren, das ist einfach nicht gut und da müssen wir uns verbessern», sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Dass just in der ersten Minute und kurz vor Schluss durch Unkonzentriertheiten die Gegentore fallen, das sei «nicht bayern-like».

VORLAGE: Ob die Dortmunder daran gedacht haben? Durch das hart erkämpfte 1:0 im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach hat Erzrivale FC Schalke 04 am Sonntag die Chance, mit einem Sieg bei der TSG Hoffenheim die Tabellenspitze zu stürmen. Beim TV-Sender Sky darauf angesprochen, legte BVB-Kapitän Marco Reus das Mikrofon auf den Tisch und ging – allerdings leicht grinsend und nach mehreren, souverän absolvierten Interview-Minuten.

UNBESIEGBAR: Der VfL Wolfsburg verliert einfach nicht. Das 1:1 bei RB Leipzig war das elfte Pflichtspiel ohne Niederlage in Serie für die Wölfe. Eine Bilanz, die in den Top-Ligen Europas nur vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin erreicht werden kann. «Wir sind sehr froh über den Punkt, es hat Spaß gemacht, den Jungs beim Fußballspielen zuzusehen», sagte Trainer Oliver Glasner. Dass es in der Liga dennoch nicht zur Tabellenführung reicht, liegt daran, dass das Remis in Sachsen bereits das vierte Bundesliga-Unentschieden der Wolfsburger der noch recht jungen Saison war.

STÜRMER: Aus der ersten Reihe trifft es sich am besten. Alle 15 Tore am Freitag und Samstag wurden von Stürmern oder sehr offensiven Außenspielern erzielt. Bayern-Star Robert Lewandowski stellte mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 in Augsburg zwei Rekorde ein. Der Pole war in den ersten acht Saisonspielen der Bundesliga erfolgreich – das war zuvor nur Pierre-Emerick Aubameyang für Borussia Dortmund in der Saison 2015/16 gelungen. Zudem traf Lewandowski im elften Pflichtspiel der Bayern in Serie. Er stellte damit die vereinsinterne Bestmarke von Carsten Jancker aus dem Jahr 2000 ein.

FACKELN: Christian Streich war überhaupt nicht begeistert. «Ich weiß nicht, ob sie besonders cool sein wollten, weil sie in der Hauptstadt sind», sagte der Trainer des SC Freiburg nach der kleinen Pyro-Show der eigenen Anhänger bei der 0:2-Niederlage bei Union Berlin. «Du kommst raus auf den Platz und in der Kurve brennen die Bengalos. Das ist eine Katastrophe, das können wir gar nicht gebrauchen.» Nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage mussten sich die Breisgauer bei den Eisernen erstmals wieder geschlagen geben.


(dpa)

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