Berlin Volleys fordern Überteam Kasan

Rom – «Wenn wir neun Mal gegen Kasan spielen, werden wir neun Mal den Kürzeren ziehen.» Die Prognose von Kaweh Niroomand, Manager und entscheidender Mann bei den Berliner Volleys, bringt die Ausgangslage vor dem Halbfinale der Volleyball-Champions-League auf den Punkt.

Der deutsche Meister geht am Samstag (16.30 Uhr) im «Palalottomatica» von Rom als krasser Außenseiter in das Duell gegen den Titelverteidiger und Dominator Kasan. «Sie sind ihrer Favoritenrolle immer gerecht geworden. Da spielen die Welttopstars, es ist der reichste Verein der Welt», erklärte Kapitän Robert Kromm.

In dieser Saison hat der vom Megakonzern Gazprom unterstützte Verein überhaupt noch nicht verloren. «Bis auf zwei Sätze ist es keinem gelungen, das spricht schon für Stärke der Mannschaft», bemerkte Niroomand. Vital Heynen, der Trainer von Berlins größtem nationalen Kontrahenten VfB Friedrichshafen, spendierte sogar eine Hallenrunde Bier, als sein Team in der Gruppenphase der Champions League den übermächtigen Russen mit dem kubanischen Superstar Wilfredo Leon einen Satz abknöpfte. Viermal hat Kasan die Königsklasse schon gewonnen, zuletzt zweimal nacheinander.

Paul Carroll, Diagonalangreifer der BR Volleys, hat es schon sechsmal gegen Kasan versucht. Zweimal ist er mit den Berliner mit 2:3 knapp an der Überraschung vorbeigeschrammt. «Diesmal kann es klappen. Kasan hat den größten Etat auf der Welt. Aber an einem Tag, wenn wir unser bestes Volleyball spielen, kann alles passieren», erklärte der Australier Carroll.

Auch Manager Niroomand hofft: «Einmal könnte ja sowas drin sein. Wir spielen uns in einen Rausch, sie haben den Druck.» Dann würde Berlin am Sonntag in der 10 000 Zuschauer fassenden römischen Arena das Finale spielen (19.00 Uhr) gegen Cucine Lube Civitanova oder Sir Safety Perugia. Wenn es für Favorit Kasan läuft, hätten die Volleys noch die Chance auf Platz drei (16.00 Uhr).

«Das Ereignis als solches sollte für jeden Motivation genug sein. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen», betonte Niroomand. «Wir können stolz sein, dabei zu sein. Das ist für jeden Sportler das Highlight schlechthin. Wenn wir das richtig einordnen, können wir auch nicht enttäuscht zurückkommen.» Berlins italienischer Trainer Roberto Serniotti hat sich schon auf eins festgelegt: «Kasan wird diesmal nicht Champions-League-Sieger.»


(dpa)

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