Bob-Olympiasiegerin Jamanka findet neue Disziplin «kurios»

Whistler – Zweierbob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka hält nicht viel von der für 2020 neu ins olympische Programm aufgenommenen Disziplin Monobob.

«Es ist definitiv kurios, wir waren alle recht überrascht, weil es eben keine Rennserie dazu gibt», sagte Jamanka kurz vor der Weltmeisterschaft in Whistler der Deutschen Presse-Agentur. Sie bezeichnet den Monobob, der auch im Parasport gefahren wird, als «Anfängergerät, um Bobfahren zu lernen und kein Äquivalent, weil Bobfahren für mich eine Teamsportart ist.»

Zudem wurde die sechste olympische Disziplin des Bob- und Skeleton- Weltverbandes IBSF noch nie im Weltcup getestet. Die Aufnahme der für Frauen vorbehaltenen Disziplin löst in der Kufenszene kontroverse Diskussionen aus. Auch den Verweis auf die Frauen-Quote will Jamanka nicht gelten lassen. «Ganz ehrlich, solange wir noch nicht Nordische Kombination für Frauen haben, brauchen wir über Gleichberechtigung vom IOC aus nicht sprechen. Das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Man hätte mit den Athletinnen vorher mal sprechen können, das ist nicht passiert», betonte die gebürtige Berlinerin.

Rückendeckung bekommt sie von Annika Drazek, die selbst Piloten-Ambitionen hat. «Sie machen aus einer Teamsportart eine Einzelsportart», meinte die wohl weltbeste Anschieberin und betonte: «Ich bin ja aus der Leichtathletik gegangen, weil ich etwas anderes wollte. Und jetzt soll ich wieder zurück zu einer Einzelsportart?» Sie sieht noch andere Probleme: «Ich kann keinen 170 Kilogramm schweren Schlitten alleine drehen», auch sei das Reglement noch nicht ausgereift. «Das gefällt mir überhaupt nicht und ist eigentlich – ehrlich gesagt – ein Rückschritt», sagte Drazek.


(dpa)

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