BVB-Chef Watzke sieht keine Vorentscheidung

Dortmund – Trotz des Sieben-Punkte-Vorsprungs auf den amtierenden deutschen Meister aus München sieht BVB-Chef Hans-Joachim Watzke noch keine Vorentscheidung im Titelrennen der Fußball-Bundesliga.

«Die Bayern werden nicht schwächeln, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie komplett funktioniert», sagte der Geschäftsführer von Tabellenführer Borussia Dortmund im TV-Sender Sky. Am Tag nach dem 3:2-Sieg im Spitzenspiel gegen den FC Bayern betonte Watzke: «Ich kann diese Momentaufnahme einschätzen. Mit Bayern München musst du bis zum letzten Spieltag rechnen.»

Uli Hoeneß bezeichnete das Spitzenspiel seines FC Bayern beim BVB als «Werbung für den Fußball im Allgemeinen und für die Bundesliga ganz besonders». Der Präsident des deutschen Rekordmeisters sagte im TV-Sender Sky, dass ihn die 2:3-Niederlage am Vorabend nicht außergewöhnlich ärgere, weil der Titelverteidiger eine starke Leistung gezeigt habe. «Ich bin heute weniger böse, traurig oder niedergeschlagen als vor ein paar Wochen, als wir zuhause gegen Gladbach verloren haben», meinte Hoeneß.

Jüngst hatte es Aufregung nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel» gegeben, in dem die Bayern und auch Dortmund mit Planungen zu einer europäischen Superliga in Verbindung gebracht wurden. Die Münchner dementierten zuletzt bereits entsprechende Intentionen. Hoeneß sagte nun: «Die Bundesliga macht wieder richtig Spaß. Jetzt sollten die Leute mal glücklich sein, dass es spannend ist.»

Watzke hegt keine Sorgen, dass der BVB nach der Rückkehr an die Spitze der Fußball-Bundesliga wieder Leistungsträger an den FC Bayern verliert. «Dass im nächsten Jahr einer von unseren Jungs das Trikot von Bayern München trägt, würde ich ausschließen. Wir haben da ein bisschen vorgesorgt. Bei uns gibt es keine Ausstiegsklausel», sagte er.

«Zu Zeiten von Robert Lewandowski und Mario Götze konnten wir uns noch nicht wehren», kommentierte Watzke mit Bezug auf die Transfers der beiden Stars vor wenigen Jahren. Götze hatte zur Saison 2013/14 eine Ausstiegsklausel genutzt und war für 37 Millionen Euro nach München gewechselt. Im Sommer 2014 war ihm Torjäger Lewandowski ablösefrei gefolgt.

Watzke stellte zudem in Aussicht, seinen Job als Geschäftsführer beim Revierclub noch länger ausüben zu wollen – möglicherweise auch über die derzeitige Vertragslaufzeit bis Dezember 2022 hinaus: «In meinem Rentenbescheid steht, dass ich bis 66 Jahre und acht Monate arbeiten muss. Davon bin ich noch weit entfernt. Unsere Gesellschaft wird immer älter. Da kannst du nicht mit 59 Jahren sagen, ich gehe in Rente.»


(dpa)

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