Darauf muss man achten beim vorletzten Rennen der Saison

São Paulo – Die Formel 1 ist bereit für den Großen Preis von Brasilien an diesem Sonntag (18.10 Uhr/Sky und RTL).

Ein Ort mit dem «Hang zum Drama» laut Sebastian Vettel. Eine Startaufstellung mit Brisanz-Faktor, in der Vettel im 100. Rennen für Ferrari neben Schummel-Ankläger Max Verstappen auf Position zwei steht. Eine ausverkaufte Kulisse, die PS-Leidenschaft und die ungestillte Sehnsucht nach dem 1994 verstorbenen Idol Ayrton Senna vereint.

VERSTAPPEN VS VETTEL, TEIL I

Diese Spitze konnte sich Vettel nicht verkneifen. Dass die Red-Bull-Rennwagen auf den Gerade so schnell waren, habe er nicht erwartet. Ein bisschen verdächtig sei das, sagte Vettel und blickte und grinste vielsagend den neben ihm sitzenden Verstappen an. Der Niederländer sicherte sich – erst zum zweiten Mal in seiner Karriere – die Pole. Eigentlich hatte Vettel auf die Vorwürfe des 22-Jährigen nach dem US-Rennen nicht reagieren wollte, als dieser Ferrari Schummelei unterstellt hatte. Grund dafür war der Leistungseinbruch in Austin nach einer Weisung der Rennkommissare. Das Kapitel scheint allerdings noch nicht abgeschlossen. Dass Ferrari nach sechs Poles in Serie in Austin und nun auch in São Paulo es nicht auf Platz eins auf der schnellen Runde schaffte, dürfte weiter für Spekulationen sorgen.

VERSTAPPEN VS VETTEL, TEIL II

Die gemeinsame Akte ist schon etwas dicker. Auch auf der Strecke gerieten die beiden nicht selten schon folgenreich aneinander. Und nun geht es nach dem Erlöschen der Roten Ampeln recht schnell in einen hochkritischen Bereich auf dem nur 4309 Meter langen Kurs. Das Senna-S. Eine Linkskurve, bergab, dann wieder nach rechts. Es könnte eng werden, erst recht zwischen Verstappen und Vettel, die auch noch im WM-Klassement gegeneinander kämpfen. Vor dem 20. Saisonrennen ist Vettel Fünfter mit fünf Punkten weniger als der Viertplatzierte Verstappen. Dritter ist Charles Leclerc, der aber nach einem Motorenwechsel von Platz 14 starten muss.

HAMILTONS ERSTER AUFTRITT NACH DEM SECHSTEN WM-TRIUMPH

Lewis Hamilton weiß natürlich, wie er die Fans erst recht begeistern kann. Eigens für das Rennen in der Heimat seines Idols und des Lieblings der Paulista, Ayrton Senna, ließ er seinen Helm lackieren. Wer es noch nicht gesehen hatte, dem zeigte es Hamilton nach seinem dritten Rang in der Qualifikation. Heißt, er hat gute Chancen, das Rennen auch zu gewinnen. Ob die Luft ein bisschen raus ist nach dem Feierlichkeiten oder nicht – es wird sich zeigen. Das Fehlen von Teamchef Toto Wolff sollte dabei nicht ausschlaggebend sein. Hamilton wird die Fans sicher bei bester Laune halten.

HÜLKENBERGS ADEUS

Es wird womöglich das letzte Mal sein, dass Nico Hülkenberg auf dem Kurs einen Formel-1-Rennwagen pilotiert, auf dem er den größten Erfolg seiner Karriere in der Motorsport-Königsklasse erzielt hat. 2010 holte er im Autódromo José Carlos Pace die Pole. Diesmal verpasste er deutlich die Top Ten. Aller Voraussicht nach wird er von Rang 13 starten in seinem Renault. Es wird sein vorletztes Rennen sein für die Franzosen, der 32-Jährige bekam keinen neuen Vertrag und fand auch bei keinem anderen Team ein Cockpit für 2020.


(dpa)

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