Der Fall Draxler: Diese Fußballer wollten unbedingt weg

Wolfsburg (dpa) – Julian Draxler hat seinen sofortigen Wechselwunsch via Zeitungsinterview klar geäußert – doch der VfL Wolfsburg will den 22-Jährigen nicht ziehen lassen. Draxler ist nicht der erste Fußballprofi, der deutlich um seine Freigabe bittet.

ROBERT LEWANDOWSKI:

Der Pole spielt seit der Saison 2014/15 für Bayern München, wäre aber gerne schon ein Jahr zuvor von Borussia Dortmund an die Isar gewechselt. Lewandowski berief sich auf eine angebliche Zusage des BVB, vor dem Vertragsende 2014 zum FC Bayern gehen zu dürfen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte die Wechselzusage jedoch und ließ Lewandowski nicht ziehen. «Wir haben keine Lösung gefunden, das musste ich akzeptieren», erklärte der Angreifer später. Der Dortmunder Plan, auf eine hohe Ablösesumme zu verzichten und stattdessen durch Lewandowskis Treffer (20 Saisontore) erneut in die Champions League zu gelangen, ging auf.

RAFAEL VAN DER VAART:

Der damals 24-Jährige wollte seinen Wechsel vom Hamburger SV zum FC Valencia zur Saison 2007/2008 mit Provokationen erzwingen. Die Sportzeitung «As» fotografierte ihn in Hamburg mit dem Trikot der Spanier. Zudem führte van der Vaart ein Gespräch mit Valencia-Manager Miguel Angel Ruiz. «Ich werde dafür kämpfen, dass das mein Trikot wird», ließ er sich zitieren. Zuvor hatte sich der Spielmacher – offiziell mit einem Hexenschuss – vor dem Qualifikationsspiel zum Uefa-Cup bei Honved Budapest (0:0) krank gemeldet. Dadurch wäre er bei einem Wechsel für Valencia international spielberechtigt gewesen. Der HSV blieb hart. Van der Vaart wechselte dann 2008 zu Real Madrid.

KEVIN DE BRUYNE:

Nach einer starken Saison, die sein Team mit dem Sieg im DFB-Pokal krönte, wollte Kevin De Bruyne den VfL Wolfsburg im Sommer 2015 verlassen. Er äußerte diesen Wunsch auch öffentlich, ohne den Verein damit zu erpressen. VfL-Manager Klaus Allofs lehnte lange Zeit ab, erst kurz vor Ablauf der Wechselfrist willigte er ein. Der belgische Nationalspieler wechselte für 75 Millionen Euro zu Manchester City. Kurz danach holte Allofs Draxler für rund 35 Millionen Euro von Schalke 04. Den sportlichen Verlust von De Bruyne konnte der VfL aber nicht kompensieren und verpasste einen Europapokalplatz.

HAKAN CALHANOGLU:

Erst verlängerte der Deutschtürke im Abstiegskampf 2013/14 seinen Vertrag beim Hamburger SV, um «ein Zeichen zu setzen». Als er nach der HSV-Rettung, zu der er wichtige Tore beisteuerte, unbedingt zu Bayer Leverkusen wollte, ließ sich der damals 20-Jährige zum Trainingsstart wegen psychischer Probleme krankschreiben. Kaum bei Bayer angekommen, meldete er sich wieder fit. In einem Interview im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF beklagte sich der Freistoßkünstler später über die HSV-Chefetage – insbesondere über den damaligen Sportdirektor Oliver Kreuzer. «Sie haben alles auf mich geschoben, nach dem Motto: Hakan ist schuld», sagte er.

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(dpa)