Deutsche Handballer vor EM-Duell mit Dänemark zuversichtlich

Varazdin – Mit Herz und Leidenschaft zum Sieg! Deutschlands Handballer stehen im Duell mit Olympiasieger Dänemark vor der bisher größten Bewährungsprobe bei der Europameisterschaft.

«Wir sind das erste Mal Außenseiter in diesem Turnier», sagt DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der zweiten Hauptrundenpartie des Europameisters an diesem Sonntag (18.15 Uhr) in Varazdin.

AUSGANGSLAGE: Beide Teams haben 4:2 Punkte auf dem Konto. Ein Sieg würde die DHB-Auswahl dem Halbfinale ein großes Stück näher bringen. Auch mit einem Remis bliebe das Team von Bundestrainer Christian Prokop im Rennen um die ersten zwei Plätze in der Hauptrundengruppe II. «Wir brauchen mindestens drei Punkte aus den ausstehenden zwei Spielen», sagt Kreisläufer Hendrik Pekeler vom deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen.

Eine Niederlage würde zwar noch nicht das definitive Aus im Medaillenkampf bedeuten, die Chancen auf das Weiterkommen vor dem abschließenden Spiel gegen Spanien am Mittwoch aber auf ein Minimum schrumpfen lassen.

PERSONAL: Nach Finn Lemke hat Prokop in Rune Dahmke einen weiteren Europameister nachgeholt und seine vieldiskutierte EM-Nominierung damit zum zweiten Mal korrigiert. Der Linksaußen vom deutschen Meister THW Kiel soll vor allem Kapitän Uwe Gensheimer entlasten und die Stimmung im Team mit seiner Art noch einmal befeuern. «Rune ist ein positiver Typ, er bringt viel Energie in eine Mannschaft», sagt der Bundestrainer über Dahmke.

GEGNER: Die Dänen haben einen Erste-Klasse-Kader, der auf jeder Position doppelt hervorragend besetzt ist. Gleich elf Spieler verdienen wie Trainer Nikolaj Jacobsen ihr Geld in der Bundesliga; sind der deutschen Mannschaft also bestens bekannt. Prokop beschwört deshalb den Zusammenhalt: «Wir sind stark aufgestellt, aber nur als Team. Man braucht Nervenstärke und Überzeugung, um bestehen zu können.»

Star im Team des Olympiasiegers ist Mikkel Hansen vom französischen Topclub Paris Saint Germain. Der 30 Jahre alte Rückraumspieler ist mit 21 Treffern auch der bisher beste Dänen-Schütze bei der EM-Endrunde in Kroatien.

MUTMACHER: Trotz des hochkarätigen Gegners glauben die Prokop-Schützlinge an ihre Chance. «Vielleicht tut uns die Rolle als Underdog gegen die Dänen ganz gut», sagt Pekeler. «Da stehen wir nicht ganz so unter Druck und gehen vielleicht etwas lockerer ins Spiel.»

So wie 2016, als die deutsche Mannschaft auf dem Weg zum sensationellen EM-Triumph die Dänen im letzten Hauptrundenspiel mit 25:23 bezwang und ins Halbfinale einzog. Steffen Fäth, beim 22:19 zum Hauptrundenauftakt gegen Tschechien mit acht Toren bester deutscher Werfer, gab daher das Motto vor: «Es gibt keine Rechenspiele. Wir wollen gewinnen – und fertig.»


(dpa)

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