DFB-Frauen auf Kurs EM-Viertelfinale: 2:1 gegen Italien

Tilburg – Die deutschen Fußballerinnen sind bei der Europameisterschaft noch auf der Suche nach ihrer Bestform, haben mit großer Mühe aber einen wichtigen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht.

Der Titelverteidiger landete beim 2:1 (1:1) gegen Italien in Tilburg den ersten Sieg und hat im abschließenden Gruppenspiel gegen Russland gute Aussichten auf den Einzug in die K.o.-Runde. Josephine Henning (19.) und Babett Peter (67.) per Foulelfmeter trafen für die Mannschaft von Bundestrainerin Steffi Jones. Ilaria Mauro (29.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. In der Schlussphase sah Elisa Bartoli die Gelb-Rote Karte (69.).

Die Bundestrainerin bemängelte, dass ihre Schützlinge die Überzahl nicht gut ausspielten, zeigte sich in der ARD aber zufrieden mit dem Sieg. «Den haben wir uns verdient. Wir waren spielerisch stärker. Am Ende bin ich froh über die drei Punkte, weil wir uns die wirklich verdient haben. Ich war mir sicher, dass wir heute gewinnen», sagte Jones. «Wir spielen es noch nicht so gut zu Ende, daran müssen wir arbeiten», sagte Matchwinnerin Peter.

Zuvor hatte Schweden mit dem 2:0-Sieg gegen Russland in Deventer ebenfalls seine Viertelfinal-Chance gewahrt. Dank der Tore von Stürmerstar Lotta Schelin (22.) und Stina Blackstenius (51.) hat der Olympia-Zweite als Tabellenführer wie das DFB-Team in der Gruppe B vier Punkte. Auch Russland (3) hat vor der Partie gegen Deutschland am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF und Eurosport) in Utrecht noch die Möglichkeit, mit einem Sieg das Viertelfinale zu erreichen. «Das ist eine gute Ausgangsposition. Jetzt noch einen Punkt holen, dann sind wir durch», rechnete Torhüterin Almuth Schult vor.

Jones stellte – wie angekündigt – ihre Team nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Schweden um. Auf den defensiven Außenpositionen rückten Leonie Maier (rechts) und Isabel Kerschowski (links) für Anna Blässe und Carolin Simon in die Startelf. Zudem ersetzten Mandy Islacker und Linda Dallmann die verletzte Svenja Huth und Lina Magull.

Nach dem 1:2 gegen die Russinnen stand die Squadra Azzurra stark unter Druck. Entsprechend engagiert und überraschend offensiv gingen die Italienerinnen zu Werke und wären durch Mauro (13.) beinahe in Führung gegangen.

Das 1:0 für den achtmaligen Europameister war ein Geschenk der italienischen Torhüterin. Einen hoch in den Strafraum fliegenden Freistoß von Dzsenifer Marozsan ließ Laura Giuliani durch die Handschuhe flutschen, so dass Henning keine Mühe hatte, den Ball ins leere Tor zu köpfen. Pech hatte kurz darauf Sara Däbritz (26.), deren Schuss an den Pfosten klatschte.

Ein schneller Konter über Barbara Bonansea, die das Laufduell mit Demann gewann, führte zum nicht unverdienten 1:1. Ihre scharfe Flanke nahm Mauro direkt und ließ DFB-Keeperin Schult aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit. Allerdings ließen ihre Vorderleute Henning und Peter sie auch im Stich. Gleichwohl gab es weitere Chancen zur erneuten Führung, doch weder Marozsan (31.) noch Peter (42.) brachten den Ball im Tor unter.

Nach dem Wechsel erhöhten die DFB-Frauen den Druck. Islacker hätte innerhalb von zwei Minuten jeweils nach Maier-Flanken alles klar machen können. Doch die Neu-Münchnerin scheiterte vor 7108 Zuschauern erst am Pfosten (47.), dann an Giuliani (49.).

Wie schon gegen Schweden machte der Titelverteidiger aus seiner spielerischen Überlegenheit zu wenig. Ein Foul von Giuliani an Anja Mittag verhalf Deutschland dann zur abermaligen Führung. Innenverteidigerin Peter übernahm die Verantwortung und erlöste die vielen deutschen Fans mit dem sicher verwandelten Strafstoß.


(dpa)

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