Die Motorrad-WM-Saison startet

Doha – In der Wüste von Katar startet die Motorrad-WM an diesem Wochenende in die neue Saison. Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet vor dem Auftakt in Doha die wichtigsten Fragen.

Wie ist die Ausgangslage?

Wie in den Vorjahren ist die MotoGP die Königsklasse und genießt die größte Aufmerksamkeit. Die Rennen der Moto2- und Moto3-WM runden die Renn-Wochenenden ab. Und erstmals starten in der MotoE elektrisch angetriebene Motorräder. In der MotoGP und in der Moto3 gab es beim Regelwerk nur geringfügige Modifikationen. Für die Moto2 wurde in Triumph ein neuer Lieferant für die Einheitsmotoren gefunden. Der Kalender umfasst wieder 19 Veranstaltungen. Gestartet wird die Saison traditionell in Katar, Valencia ist Mitte November letzte Station. Für die deutschen Fans besonders interessant sind die WM-Läufe auf dem Sachsenring, auf dem Red-Bull-Ring in Österreich, auf dem TT-Kurs im holländischen Assen und auf dem Masaryk-Ring in Brünn/Tschechien.

Warum gibt es in der MotoGP keinen deutschen Fahrer mehr?

Schon im Vorjahr tauchte unter den 24 Fix-Startern kein Deutscher auf. Jonas Folger musste seine Nennung aus gesundheitlichen Gründen vor dem Saisonstart zurückziehen. Im November 2018 kehrte Folger als Yamaha-Testpilot zurück. Auch Stefan Bradl ist in der neuen MotoGP-Saison Testpilot. Der Ex-Moto2-Weltmeister darf für Honda voraussichtlich bei zwei Rennwochenenden Gaststarts absolvieren. Bradl übernimmt, sollte sich einer der Honda-Fahrer verletzen. Im Vorjahr kam Bradl so auf fünf Renneinsätze.

Welche Chancen haben die Deutschen in der Moto2?

Marcel Schrötter steht vor seiner siebten kompletten Moto2-Saison. Im Vorjahr fuhr er erstmals aufs Podium. «Es ist Fakt, dass Marcel den nächsten Schritt machen muss, indem er konstant in die Top 5 fährt. Wenn er das umsetzen kann, wird er hin und wieder um den Sieg fahren», sagt ServusTV-Experte Alex Hofmann. Philipp Öttl steigt nach sechs Jahren in der Moto3 in die mittlere Kategorie auf und betritt Neuland. Hofmann: «Man muss abwarten, wie er sich an diese Klasse gewöhnt.» Lukas Tulovic ist der dritte deutsche Hoffnungsträger, der wie Öttl vor einem Lernjahr steht. «Man muss ihm die Zeit geben, sich reinzuboxen. Er wird ab und zu in die Punkte fahren», glaubt Hofmann. Sein Gesamturteil: «Es kommt frischer Wind aus deutscher Sicht. Viel mehr haben wir momentan leider nicht zu bieten an Nachwuchstalenten.»

Was dürfen die Fans in der MotoGP erwarten?

Weltmeister Marc Márquez (Honda) ist erneut der Top-Favorit. Doch der Titelverteidiger geht nach einer Schulteroperation geschwächt in die neue Saison. Vizeweltmeister Andrea Dovizioso (Ducati) und Maverick Viñales (Yamaha) überzeugten in den Wintertests. Altmeister Valentino Rossi (Yamaha) ist auch mit 40 Jahren nicht zu unterschätzen. Marquez erhält in Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo einen neuen Teamkollegen. Auf dem Papier verfügt Honda somit über die stärkste Fahrerpaarung, doch auch Lorenzo startet geschwächt. Denn der Spanier erlitt im Training einen Kahnbeinbruch und musste einen der zwei Wintertests absagen.

Was ist die MotoE?

Erstmals wird im Rahmen der MotoGP eine Meisterschaft für elektrisch angetriebene Motorräder ausgefahren. Bei fünf der 19 Rennen startet die MotoE, darunter auch beim Grand Prix auf dem Sachsenring. Zwölf Teams mit 17 Fahrern und einer Fahrerin nehmen an der Serie teil. Das erste MotoE-Rennen der Geschichte steigt Anfang Mai in Jerez/Spanien.

Wo läuft die Motorrad-WM im Fernsehen?

ServusTV hat sich die Übertragungsrechte für Deutschland gesichert und tritt die Nachfolge von Eurosport an. «Wir zeigen die Qualifyings und die Rennen aller Klassen. Es wird immer live, in HD und kostenlos zu empfangen sein», betont ServusTV-Experte Alex Hofmann. Er selbst debütierte 2002 in der Königsklasse und fuhr 2007 seinen letzten Grand Prix. In Stefan Bradl hat ServusTV einen weiteren Experten. 


(dpa)

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