DOSB will mehr Mittel parallel zur Spitzensport-Reform

Frankfurt/Main – Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist die Umsetzung der Spitzensport-Reform nur mit einer parallel verlaufenden Mittel-Aufstockung durch das Bundesinnenministerium umzusetzen. Das teilte der DOSB nach seiner Sitzung in Frankfurt/Main mit.

Sonst seien die Voraussetzungen zur sportfachlich-verantwortungsvollen Realisierung nicht gegeben, hieß es weiter. In der gemeinsamen «Frankfurter Erklärung zur Leistungssportreform» teilten der DOSB und alle Sitzungsteilnehmer unter anderem mit, dass die aktuellen Haushaltsplanungen im Bund für 2018 und die mittelfristigen Haushaltsplanungen für 2019 noch keine ausreichende Grundlage zur vollständigen Umsetzung des gemeinsam verabschiedeten Reformpakets sind.

Statt des gewünschten Plus‘ von 100 Millionen Euro sind im Regierungsentwurf für den Haushalt 2019 und für die Jahre danach nur eine Erhöhung von 30 Millionen Euro vorgesehen. Der DOSB hatte allein für die restlichen Monate des aktuellen Jahres auf einen Zuschlag vom Bund von 20 bis 40 Millionen Euro gehofft. Bisher fördert der Bund den Spitzensport jährlich mit 170 Millionen Euro.

Grund für die Zurückhaltung des Bundes könnte laut der «Frankfurter Zeitung» ein Bericht des Bundesrechnungshofes sein. In dem erklärten die Prüfer, dass Aufwüchse gegenüber der bisherigen Finanzplanung für das Jahr 2018 allenfalls zu einem geringen Teil mit der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzenförderung begründet werden können, da das Konzept noch der Umsetzung bedarf.

Dem widerspricht nun der DOSB. Er und seine Mitgliedsorganisationen hätten gemeinsam mit den Projektpartnern bereits wichtige Erfolge bei der Reformumsetzung erzielt. Aufgeführt wurden unter anderem die zielgerichtete Aufstellung der Olympia-, Perspektiv-und Nachwuchskader, was zu einer Reduzierung und Konzentration der Gesamtkaderzahl geführt habe sowie die bessere Verzahnung der Sportförderaktivitäten auf Bundes- und Landesebene. Auch die Neustrukturierung der Bundesstützpunkte stehe kurz vor dem Abschluss.

Der DOSB wies darauf hin, dass es von Projektbeginn an die klare Vereinbarung mit dem BMI gegeben habe, zunächst ein Konzept zu erstellen und das anschließend die für die Umsetzung benötigten Mittel zur Verfügung gestellt werden würden. Daher bittet der DOSB mit seinen Mitgliedsorganisationen die Akteure in den haushaltpolitischen Beratungen, die beschlossene Reform des Leistungssports mit aller Konsequenz zu unterstützen.

Nur so könne die Situation von Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainern durch eine Optimierung der vorhandenen Strukturen und Rahmenbedingungen für den Leistungssport verbessert werden. Sonst würde vor allem die zielgerichtete Vorbereitung auf die anstehenden Großereignisse leiden.

Gleichzeitig will der DOSB auch weiterhin alle Maßnahmen umsetzen, die zum Erreichen der gemeinsamen Ziele beitragen. Das beschlossene und von der DOSB-Mitgliederversammlung 2016 verabschiedete Eckpunktepapier sei dabei weiterhin die gültige Grundlage zur Umsetzung der Leistungssportreform. Dieses hatte damals die Zustimmung der Bundesregierung und des Bundestages erhalten.


(dpa)

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