Dürr: Wer sich meine Fragen nicht stellt, muss blind sein

Seefeld – Der österreichische Skilangläufer Johannes Dürr hat nach seiner umfassenden Doping-Beichte in der ARD von vereinzelten verbalen Attacken anderer Athleten auf ihn berichtet.

«Anfeindungen gab es ganz wenige, nur von Leuten, die ich nicht kenne. Offizielle Angriffe gab es nur von deutschen Athleten», sagte der 31 Jahre alte Dürr in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung», das vorab auf der Homepage veröffentlicht wurde. Der Österreicher, der bei Olympia 2014 positiv auf Epo getestet wurde und danach abreisen musste, hatte vor einem Monat ausführlich über Doping-Praktiken berichtet.

Zu den Reaktionen auf seine Beichte fügte er an: «Jonas Dobler schrieb, auch er sei „jahrelang von Dürr betrogen worden“ – das klingt, als ob mit mir der Betrug geendet hätte! Da frage ich mich, wie geht der damit um, wenn Russen neben ihm am Start stehen und andere Athleten, die Verdachtsmomente haben? Wer sich da die Fragen, die ich öffentlich aufgeworfen habe, nicht selber stellt, müsste blind sein.» Dürr hätte von «sauberen Athleten» eher erwartet, dass diese seine Meinung teilen und ähnliche Merkwürdigkeiten bemerkt hätten.

Dürr versuchte sich nach seinem Geständnis noch für die derzeit laufenden WM-Titelkämpfe in Seefeld zu qualifizieren, scheiterte daran aber sportlich.


(dpa)

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