Eiskunstläuferin Schott wird WM-13. in Mailand

Mailand – Nicole Schott beendet den langen Eiskunstlauf-Winter trotz einer Fußverletzung mit dem besten Ergebnis ihrer Karriere, ihre Südtiroler Freundin Carolina Kostner scheiterte in ihrem Heimatland an den Nerven.

Die 21 Jahre alte deutsche Meisterin kam zum Saisonende bei den Weltmeisterschaften auf Rang 13. Völlig überraschend gewann die Kanadierin Kaetlyn Osmond mit 223,23 Punkten WM-Gold. Die Olympia-Dritte setzte sich im mit 9000 Zuschauern ausverkauften Mediolanum Forum von Mailand verdient vor den Japanerinnen Wakaba Higuchi (210,90) und Satoko Miyahara (210,08) durch.

Die 31-jährige Kostner begeisterte die 9000 Zuschauer mit ihrem Stil, fiel aber dreimal hin und wurde mit nur 208,88 Punkten Vierte. Auch die 15 Jahre alte Olympiasiegerin Alina Sagitowa aus Moskau stürzte dreimal in ihrer Don-Quijote-Kür mit 207,72 Zählern auf Platz fünf ab. Osmond blieb dagegen ohne Makel.

Kostner verzauberte das Heim-Publikum bei ihrer 14. WM – das Preisgericht blieb im technischen Wert aber hart. So zahlte sich die Nachhilfe nach Olympia in St. Petersburg bei Alexej Mischin nicht aus. Die Titelträgerin von 2012 und langjährige Schülerin des Oberstdorfers Michael Huth, der auch Schott betreut, wollte ihre Sprung-Mängel bei Olympia als Fünfte ausbügeln. Als letzte Läuferin war es schwer für die fünfmalige Europameisterin. Titelverteidigerin Jewgenija Medwedjewa aus Russland ließ die WM wegen eines Ermüdungsbruchs aus.

Schott erlaubte sich zur Musik von «Schindlers Liste» einen Sturz beim dreifachen Flip und war enttäuscht über nur 174,13 Zähler. «Ich bin Anfang der Woche beim Training umgeknickt und habe dazu noch eine entzündete Sehne im Fuß», erklärte die Bundeswehrsoldatin, warum sie nicht in Topform war. «Ich habe in dieser Saison sehr viel Selbstbewusstsein gewonnen», sagte die Wahl-Oberstdorferin. Schott hofft auf Einladungen zur Grand-Prix-Serie im nächsten Winter, ein Platz besser hätte ihr zwei Topevents garantiert.

Zuvor tanzten die Oberstdorfer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis schwungvoll ins Finale. Die dreimaligen deutschen Eistanz-Meister erreichten auf Rang 17 die Kür der besten 20 Paare am Samstag. «Wir sind super zufrieden, wir haben die Energie von Olympia mitgenommen», sagte die 22 Jahre alte gebürtige Berlinerin. 62,08 Punkte zu lateinamerikanischen Klängen waren Saisonbestleistung der beiden Tänzer, die in den USA in der Eislaufschule von Marina Zuewa trainieren.

In Führung gingen die zweimaligen Weltmeister Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron aus Frankreich mit einem Punkterekord von 83,73 vor Madison Hubbell/Zachary Donohue (USA/80,42) und Kaitlyn Weaver/Andrew Poje (Kanada/78,31). Die kanadischen Olympiasieger Tessa Virtue/Scott Moir lassen zum Ende ihrer Laufbahn die WM aus. Ihre Kurztanz-Bestmarke von Pyeongchang mit 83,67 Zählern überboten die Franzosen, die in Südkorea Silber gewannen.


(dpa)

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