Eisschnelllauf: Nur Teamsprinter auf dem Podestplatz

Stavanger – Beim Saisonfinale sind die deutschen Eisschnellläufer an den großen Preigeldern vorbeigeschlittert.

Die WM-Medaillengewinner Claudia Pechstein und Patrick Beckert mussten sich am Ende in den Langstrecken-Weltcups mit fünften Gesamträngen zufriedengeben, für die nur jeweils 4000 Dollar ausgeschüttet wurden.

So avancierte beim Weltcupfinale im norwegischen Stavanger Nico Ihle zum best verdienenden deutschen Eisschnellläufer, obwohl auch der Chemnitzer mit seinen Rennen zum Ausklang des Winters nicht zufrieden sein konnte. «Die Saison ist zu Ende. Das tut gut», stellte er fest, nachdem auch dem Vizeweltmeister die Kräfte ausgingen. Die Ränge sechs und elf über 500 Meter ließen ihn im Kurzsprint noch vom dritten auf den sechsten Rang, dotiert mit 3500 Dollar, zurückfallen.

Und auch über 1000 Meter war er über seinen dritten Platz in 1:09,42 Minuten nicht glücklich. «Der Ärger über den nur um vier Punkte verpassten dritten Gesamtrang verdrängt ein wenig die Freude über den Platz auf dieser Strecke», räumte er ein. So blieb ihm auch auf der längeren Sprintstrecke nur Platz fünf im Gesamtklassement, für den es 4000 Dollar gibt.

Sein Preisgeldkonto konnte Ihle am Schlusstag dann aber noch mit dem einzigen Podestplatz der deutschen Eisschnellläufer im erstmals ausgetragenen Teamsprint aufstocken. Gemeinsam mit Bruder Denny und dem Inzeller Joel Dufter landete er zum Abschluss auf Platz drei. Da die Strecke aber noch nicht zum Olympia-Programm gehört, wurde hier nur eine Gesamtprämie von 2500 Dollar verteilt. Somit reist Nico Ihle nach dem Ende seinem erfolgreichsten Winter mit einer Preisgeldsumme von reichlich 8300 Dollar in den Gesamtweltcups in die Heimat. «Ich nehme aus dieser Saison eine große Motivation für Olympia mit. Da soll auf jeden Fall eine Medaille her», meinte er zuversichtlich.

Claudia Pechstein war nach Nasennebenhöhlen-Entzündung über 3000 Meter nur auf Rang neun eingekommen. «Mehr war diesmal definitiv nicht drin», meinte Pechstein, nachdem sie in der vorigen Woche drei Tage gar nicht trainieren konnte. Dennoch bleibt auch für die 45-Jährige der positive Gesamteindruck aus der vorolympischen Saison. «Der zweite Platz bei der WM war mehr, als mir alle zugetraut hatten. Ich gehe auf die 50 zu, es war ein unglaubliches Jahr», bilanzierte sie, nachdem sie diesmal auch der Berliner Rivalin Bente Kraus als Siebter den Vortritt lassen musste.

Langstreckler Patrick Beckert blieb im letzten Saisonrennen der Sprung auf das Weltcup-Podest versagt. Der Erfurter kam über 5000 Meter in 6:23,01 Minuten nicht über den sechsten Platz hinaus und fiel in der Gesamtwertung noch auf den fünften Rang zurück. Beste Verdienerin waren beim Saison-Halali die Amerikanerin Heather Bergsma, die sich die Cups über 1000 und 1500 Meter sicherte und Siebte über 500 Meter wurde und 27 000 Dollar einstrich. Der Niederländer Kjeld Nuis kassierte 24 000 Dollar für den Doppelpack über dieselben Strecken.


(dpa)

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