Ex-US-Turn-Präsident lässt Prozesstermin platzen

Los Angeles – Der frühere Präsident des US-Turnverbandes, Steve Penny, hat einen Gerichtstermin im Prozess wegen angeblichen Missbrauchs platzen lassen. 

Als Begründung nannte er das Autorennen «Indianapolis 500», das er zum Networking besuchen müsse, berichtete die lokale Zeitung «Orange County Register».

Dem Bericht zufolge lehnten Pennys Anwälte den vorgeschlagene Termin zur Anhörung per E-Mail ab. In der Mail, auf die das Blatt sich beruft, heißt es, Penny habe aufgrund seiner früheren Tätigkeiten viele Kontakte, die das Rennen am 28. Mai besuchen würden. Da er derzeit arbeitslos sei, wolle er mit so vielen wie möglich sprechen, um seine Chancen auf einen zukünftigen Arbeitsplatz zu erhöhen.

In dem Prozess geht es laut Medienberichten auf Grundlage von Polizei- und Gerichtsakten um sexuellen Missbrauch von mehreren hundert jungen Turnern in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Angeklagt sind Funktionäre, Trainer und Mitarbeiter von Turnzentren. Im Zentrum der Ermittlungen steht Lawrence Nassar, der ehemalige Teamarzt der US-Frauen. Er soll zwischen 2006 und 2011 mehrere Athletinnen missbraucht haben, was Penny durch sein Wegsehen geduldet haben soll. Beide sind mittlerweile nicht mehr für den Verband tätig.

Bereits im März habe Penny eine Senatsanhörung zu dem Fall platzen lassen, berichtete das «Register» weiter.


(dpa)

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