Fan-Forscher kritisiert Schalkes Umgang mit Tönnies deutlich

Gelsenkirchen – Der Fan-Forscher Gunter A. Pilz hat den Umgang des Ehrenrates von Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 mit Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies scharf kritisiert.

«Es erschüttert mich, wie der sogenannte Ehrenrat des Vereins mit Clemens Tönnies umgegangenen ist», sagte der 74-Jährige im Interview dem «Reutlinger General-Anzeiger». «Ich kann und darf nach Aussagen, wie sie Clemens Tönnies getätigt hat, nicht zur Tagesordnung übergehen.»

Tönnies hatte als Festredner beim «Tag des Handwerks» in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.»

Rassismus-Vorwürfe gegen Tönnies stufte der Ehrenrat anschließend als «unbegründet» ein. Allerdings habe der Unternehmer «gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen.» Der Fleischfabrikant lässt sein Amt im Aufsichtsrat des Revierclubs nun für drei Monate ruhen. Für seinen Aussagen hatte er sich entschuldigt. Am Donnerstag beschäftigt sich die Ethik-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit dem Fall.


(dpa)

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