Frenzel: Erstes Gehalt im Westen war Schwarzgeld

Dresden – Sein erstes im Westen verdientes Gehalt sei eigentlich Schwarzgeld gewesen. Das bekannte der langjährige Kapitän der DDR-Eishockey-Nationalmannschaft, Dieter Frenzel, fast 30 Jahre nach dem Mauerfall.

Am 6. Dezember 1989 war der damals 34 Jahre Polizist als erster DDR-Teamsportler – noch vor den Fußball-Profis wie Andreas Thom oder Ulf Kirsten – offiziell mit einem Vertrag im Westen ausgestattet worden. Der 296-malige Auswahlverteidiger vom damaligen SC Dynamo Berlin führte den EC Ratingen 1991/92 in die erste Eishocke-Bundesliga.

«Präsident Georg Dommel und Manager Walter Stadler haben sich ins Auto gesetzt und kamen unmittelbar nach dem Fall der Mauer zu mir nach Marzahn. Wir waren uns relativ schnell einig», sagte Dieter Frenzel der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings habe er keine Ahnung von Vertragsverhandlungen gehabt. «Ich habe mich damals sehr gefreut, aber ich hätte das Zehnfache verlangen können», räumte er schmunzelnd ein.

Auch 30 Jahre danach kann sich Frenzel gut an die Konditionen seines ersten Westvertrages erinnern. Er selbst erhielt rund 4000 Mark im Monat, «das waren 70 Prozent des vereinbarten Gehalts, die anderen 30 Prozent gingen an meinen bisherigen Verein SC Dynamo». Oftmals wurde das Geld «bar auf die Hand gezahlt, es war eigentlich Schwarzgeld», gibt er heute unumwunden zu. Seit 17 Jahren leitet der zwölfmalige DDR-Meister inzwischen in exklusiver Lage in Dresden eine Schuh-Boutique.


(dpa)

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