Gabius über Kipchoges Marathon: Nicht vorwärts gepustet

Frankfurt/Main – Der deutsche Rekordhalter Arne Gabius hat den Marathon-Coup von Eliud Kipchoge gegen Kritik verteidigt.

«Eliud ist die Strecke gelaufen. Nicht von einer Windmaschine vorwärts gepustet, nicht bergab. Für mich ist das eine echte Zeit. Er ist einen richtigen Marathon auf einer öffentlichen Straße gelaufen», sagte der 38-Jährige aus Stuttgart in einem Interview Zeit online. Die Regularien, die dafür sorgen, dass die Zeit des Kenianers vom Samstag in Wien nicht vom Leichtathletik-Weltverband IAAF als Weltrekord anerkannt werde, seien aber trotzdem okay.

Kipchoge rannte als erster Mensch einen Marathon in weniger als zwei Stunden. Der 34 Jahre alte Olympiasieger brauchte für die 42,195 Kilometer 1:59:40 Stunden. Kipchoge lief quasi unter Laborbedingungen und unter anderem von 41 Tempomachern unterstützt. Der offizielle Weltrekord liegt bei 2:01:39 Stunden, aufgestellt von Kipchoge 2018 beim Marathon in Berlin.

Der Chemiekonzern Ineos hatte das Projekt in Wien gesponsert. «Ineos steht für Petroleum, Plastik, Fracking, ist einer der schmutzigsten Firmen der Welt. Man muss das nicht schönreden», sagte Gabius. «Natürlich nutzen sie das, um sich ein besseres Image zu verpassen. Ohne Sponsoren geht es nicht.»

Gabius hatte 2015 beim Frankfurt-Marathon in 2:08:33 Stunden einen deutschen Rekord aufgestellt.


(dpa)

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