Guter Auftakt für neuen Achter – Direkt ins EM-Finale

Racice (dpa) – Der Titelverteidiger ist auf Kurs: Der Deutschland-Achter hat bei der Ruder-EM im tschechischen Racice einen souveränen Start-Ziel-Sieg gefeiert. Den Angriff auf das nächste EM-Gold am Sonntag – es wäre das fünfte in Serie – geht das deutsche Flaggschiff guten Mutes an.

«Die Mannschaft hat die erste Aufgabe souverän und gut gelöst», sagte der neue Achter-Coach Uwe Bender. Bei wechselnden Windverhältnissen setzte sich die neu zusammengesetzte Crew mit einer kompletten Bootslänge Vorsprung durch. Im Ziel betrug der Vorsprung auf das russische Boot Russland eine halbe Länge. «Wir konnten uns schnell in eine gute Position bringen und hatten dadurch nicht den ganz großen Druck. Das war ein sehr ordentlicher Auftakt», meinte Steuermann Martin Sauer.

Einen hoffnungsvollen Auftakt legte auch der neue deutsche Einer-Fahrer Tim Ole Naske aus Hamburg hin. Bei seinem ersten Auftritt auf einer großen internationalen Bühne belegte der 21-jährige Jura-Student im Vorlauf den zweiten Platz hinter dem Olympia-Dritten Ondrej Synek aus Tschechien. «Ich habe einmal versucht, an Synek heranzufahren, aber schnell gemerkt, dass ich ihn nicht in Gefahr bringen kann. Das ist hier ein ganz anderes Niveau», sagte Naske, der am Nachmittag noch im Hoffnungslauf startete.

Neben dem Achter blieb auch der Leichtgewichtszweier mit Lucas Schäfer/Jason Osborne (Marburg/Mainz) ungeschlagen. Das Duo setzte sich gegen den britischen Weltcupsieger durch. Die restliche Flotte des Deutschen Ruderverbandes musste am ersten EM-Tag aber Lehrgeld bezahlen. «Das kommt für mich nicht überraschend. Schließlich machen wir gerade im Skullbereich einen kompletten Neuaufbau mit vielen jungen Ruderern. Wir wussten vorher, dass wir noch unsere Hausaufgaben machen müssen», sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock.

Aus beiden Olympia-Goldbooten, den Doppelvierern der Männer und Frauen, ist im nacholympischen Jahr nur noch eine Ruderin übrig: Annekatrin Thiele (Leipzig), die jetzt im Einer antritt und im Vorlauf einen ernüchternden dritten Platz belegte.

(dpa)