HSV-Trainer bleibt nach Niederlage gegen St. Pauli ruhig

Hamburg – Dieter Hecking hat auch in der Stunde der Niederlage Größe gezeigt. Ruhig und sachlich wie immer, aber auch selbstkritisch arbeitete der Trainer des Hamburger SV den ersten Patzer der Saison auf, der seinem Team den Sprung zurück an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga verbaute.

«Dass wir nicht vor Rückschlägen gefeit sein würden, war klar. Mein neuformiertes Team hat das erste Mal verloren. Wichtig ist, dass wir das nun analysieren und beim nächsten Mal gegen Aue besser machen», sagte der 55-Jährige nach dem 0:2 (0:1) beim Stadtrivalen FC St. Pauli.

Dass der große HSV nach zuletzt vier Siegen ausgerechnet im Hamburger Derby leer ausging, hatten sich dessen Spieler selbst zuzuschreiben. Sie verschliefen die ersten 30 Minuten total, kassierten durch Dimitrios Diamantakos (18. Minute) das 0:1 und ließen in den 15 Minuten vor und nach der Pause unzählige Chancen ungenutzt. «Als wir nach einer halben Stunde endlich im Spiel drin waren, haben Durchschlagskraft und Effizienz gefehlt», monierte Hecking. Rick van Drongelens Eigentor (60.) brachte dann die Vorentscheidung.

Hinzu kam Pech, dass Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) das vermeintliche 1:1 von Lukas Hinterseer (45.) aberkannte, da der Ball vor Bakery Jattas Flanke im Aus gewesen sein soll. Das jedoch konnte selbst per Videoüberprüfung nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. «Der Fehler liegt darin, dass wir auf der für mich wichtigsten Linie im Stadion keine Kamera haben. Wenn die Torlinie nicht im Fokus ist, haben wir ein Problem. Das war heute der Fall», kritisierte Hecking.

Dennoch hielt er es für «müßig, darüber zu debattieren». Denn auch das sei letztlich nicht spielentscheidend gewesen. «Wir hatten genug Chancen, um hier ein besseres Ergebnis zu erzielen», meinte er.


(dpa)

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