HSV-Trainer Hecking: «Haben noch gar nichts erreicht: 0,0»

Hamburg – Dieter Hecking gab wieder einmal den Mahner. «Wir haben noch gar nichts erreicht: 0,0», sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV am Freitag.

Es gehe darum, jetzt wichtige Punkte einzufahren, «nicht den Schlendrian einziehen zu lassen», meinte der 55-Jährige einen Tag vor dem ersten Punktspiel nach der Länderspielpause gegen die SG Dynamo Dresden am Samstag (13.00 Uhr/Sky). Man dürfe sich nicht auf dem ausruhen, «was man schon erreicht hat». Der HSV sei zwar Tabellenzweiter, «mit 26 Punkten kannst du aber auch noch absteigen».

Nach zuletzt zwei Auswärtsremis beim Tabellenletzten Wehen Wiesbaden und bei Holstein Kiel (jeweils 1:1) und dem Verlust der Tabellenführung an Arminia Bielefeld sieht sich der Trainer genötigt, seine Mannschaft für den Jahresendspurt zu sensibilisieren. Und so warnt er seine Spieler auch vor dem Tabellenvorletzten aus Dresden. «Dresden ist nicht so schlecht wie der Tabellenplatz», sagte Hecking und bezeichnete den Gegner fußballerisch als «eines der besten Teams der Liga».

Dabei stellen die Hamburger das bislang beste Heimteam der 2. Liga und kamen in den bisherigen sechs Saisonspielen im Volkspark auf fünf Siege und ein Remis bei 17:3 Toren. Der Tabellenvorletzte aus Sachsen hat mit zwei Zählern in der Fremde indes die schlechteste Auswärtsbilanz.

Die Hanseaten liegen in der Tabelle vor dem 14. Spieltag zwei Zähler hinter den Bielefeldern. Die Ostwestfalen müssen parallel zum HSV-Spiel gegen den SV Sandhausen ihre Spitzenposition verteidigen. Beim Angriff zurück auf Platz eins kann Hecking immerhin wieder auf seine Routiniers Aaron Hunt und Martin Harnik zurückgreifen.

«Ich schätze beide für Match-fit ein», sagte er. «Sie sind ernstzunehmende Kandidaten für die Aufstellung.» Hunt habe «eine sehr auffällige Trainingswoche gehabt, war sehr dynamisch, war gut unterwegs, hat Tore gemacht». Harnik habe etwas gebraucht, «wurde aber ab Mittwoch deutlich stabiler».

Kapitän Hunt (33) und Stürmer Harnik (32) waren jeweils wegen muskulärer Probleme am Oberschenkel die Spiele in Wiesbaden und Kiel nicht mit dabei. Fehlen wird auf jeden Fall vor den erwarteten über 50.000 Zuschauern Lukas Hinterseer und Xavier Amaechi. Der Angreifer aus Österreich und der Mittelfeldspieler aus England laborieren an Oberschenkelprellungen.

Der Ausfall von Hinterseer, der zuletzt auch in einem Formtief steckte, könnte die Chance für Bobby Wood sein. Wegen der Personalmisere in der Abteilung Angriff darf der US-Amerikaner erstmals in dieser Saison auf einen Einsatz von Beginn an hoffen und könnte neben Harnik stürmen. Denn außer Hinterseer steht auch der Rot-gesperrte Bakery Jatta nicht bereit.

Bislang war für Wood in der HSV-Offensive kein Platz. Seit seiner Rückkehr nach seiner erfolglosen Ausleihe an Hannover 96 war der 27-Jährige nur zu vier Einwechslungen in der Liga mit insgesamt 47 Minuten Spielzeit gekommen. Schon beim Last-Minute-1:1 in Kiel vor zwei Wochen hatte der 27-Jährige nach seiner Einwechslung mit seiner Schnelligkeit für Schwung gesorgt. Beim 1:0 Im Testspiel gegen Aalborg BK in der vergangenen Woche empfahl er sich mit dem Siegtreffer.


(dpa)

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