Kahn sieht Neuers WM-Pläne skeptisch: «Prekäre Situation»

Düsseldorf – Der ehemalige Nationaltorwart Oliver Kahn sieht den noch verletzten DFB-Kapitän Manuel Neuer in einer schwierigen Phase. «Irgendwann wird es auch für den Trainer schwierig», sagte Kahn zu den WM-Plänen von Bundestrainer Joachim Löw und von Neuer selbst.

Der Fußball-Welttorhüter arbeitet nach seiner Fußoperation und langer Trainingspause noch immer individuell, die Rückkehr ins Teamtraining und in den Spielbetrieb ist weiter offen.

«Der FC Bayern setzt ihn natürlich nicht unter Druck, aber irgendwann fragt sich der Trainer auch, wann kann ich ihn denn überhaupt noch bringen, gerade wenn es in die Endphase der Champions League geht», sagte Kahn im Sport1-Interview zu Neuer: «Es ist im Moment eine prekäre Situation.»

Neuer war zum ersten Treffpunkt der deutschen Nationalmannschaft im WM-Jahr nach Düsseldorf angereist und hatte auch an der ersten Teamsitzung teilgenommen. Am Mittwoch kehrte der 31-Jährige nach München zurück. Er verpasst die Länderspiele gegen Spanien und Brasilien. Am 23. Mai startet das DFB-Team ins WM-Trainingslager in Südtirol. Am 17. Juni steht in Moskau das erste WM-Spiel gegen Mexiko an. «Ich glaube schon, dass er eine gewisse Zeit an Vorlauf benötigt. Daher sollte er in der Bundesliga noch das eine oder andere Spiel machen», bemerkte Kahn zu Neuers Zeitplan.

Vor der WM 2014 war Neuer ebenfalls verletzt: «Da hat er gezeigt, dass er nicht viel Spielpraxis, sondern eine gewisse Sicherheit braucht. Dann kann er relativ schnell auch auf hohem Niveau spielen. Diesmal ist es allerdings ein bisschen anders», sagte Kahn. Neuer sei älter geworden und brauche auch Vertrauen, ob der Fuß wirklich hält.


(dpa)

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