Kipchoge & Co.: IAAF will Nike-Schuh prüfen lassen

Frankfurt/Main – Der Leichtathletik-Weltverband will das neueste Laufschuhmodell von Nike wegen möglicher Wettbewerbsvorteile auf den Prüfstand stellen.

Mehrere Athleten haben nach übereinstimmenden Medienberichten die IAAF gebeten, das Modell «Vaporfly» zu untersuchen. Mit High-Tech-Schuhen des amerikanischen Ausrüsters war zuletzt Eliud Kipchoge als erster Mensch den Marathon unter zwei Stunden gelaufen. Brigid Kosgei (beide Kenia) hatte bei den Frauen einen Weltrekord aufgestellt. Auch im Spitzentriathlon – wie bei der deutschen Hawaii-Siegerin Anne Haug – wird der Schuh immer häufiger benutzt.

Die Technik-Kommission der IAAF habe eine Arbeitsgruppe einberufen, die aus ehemaligen Athleten, Sozial- und Rechtswissenschaftlern, sowie Bio-Mechanikern bestehe. So heißt es in einer Mitteilung der IAAF, die dem englischen Blatt «The Guardian» vorliegt. Der Verband bezog sich dabei nicht spezifisch auf das Nike-Exemplar. Bisher gilt die Regel, dass ein Schuh für alle Athleten frei zugänglich sein müsse und den Sportlern keinen unfairen Vorteil bieten dürfe.

Die Athleten sind jedoch durch Sponsorenverträge oft an andere Ausrüster gebunden. Außerdem sei der Nike-Schuh aufgrund seiner neuartigen Bauweise energieeffizienter als andere Laufschuhe, sagen Kritiker.

«Die Luftkissen im Zusammenspiel mit dem Carbonplatten stellen ein federndes Element dar. Allerdings sind die Carbon-Platten seit längerem in Gebrauch», sagte Uwe Kersting, Sportwissenschaftler vom Institut für Biomechanik und Orthopädie an der Sporthochschule Köln, der Deutschen Presse-Agentur. «Man kann damit die Laufökonomie gering verbessern.»


(dpa)

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