Korruptionsaffäre in Spanien: Fußballboss Villar suspendiert

Madrid – Spaniens oberste Sportbehörde (CSD) hat den Präsidenten des spanischen Fußballverbandes (RFEF), Ángel María Villar Llona, wegen mutmaßlicher Verwicklung in einen Korruptionsskandal für ein Jahr suspendiert.

Wie der CSD-Chef José Ramón Lete in Madrid bekanntgab, entschied der Vorstand des Gremiums einstimmig, den RFEF-Vizepräsidenten Juan Padrón ebenfalls für ein Jahr seines Amtes zu entheben.

Die – der spanischen Regierung unterstellte – Behörde begründete ihre Entscheidung mit dem Ermittlungsverfahren der Justiz gegen den 67 Jahre alten Villar Llona, gegen dessen Sohn Gorka und weitere Spitzenfunktionäre. Der spanische Fußballboss, der seit fast 30 Jahren an der Spitze des Verbandes steht, befindet sich wegen der Vorwürfe in Untersuchungshaft.

Das höchste spanische Sportgericht (TAD) hatte am Montag ein Disziplinarverfahren gegen Villar Llona eingeleitet. Der spanische Verbandschef ist auch Vizepräsident des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Als Aktiver hatte der Baske für Athletic Bilbao, den Club seiner Heimatstadt, und für die spanische Nationalmannschaft gespielt.

Gegen ihn wird unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt. Der zuständige Ermittlungsrichter entschied in der vorigen Woche, dass der Fußball-Boss in Untersuchungshaft eingewiesen werden muss. Villar Llona spielte seit Jahrzehnten im spanischen Fußball eine dominierende Rolle. Er übernahm 1988 erstmals die Präsidentschaft des RFEF und wurde danach siebenmal wiedergewählt, zuletzt im Mai dieses Jahres.


(dpa)

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