Kritische Töne zu Infantinos Amtsjubiläum

Berlin – Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und DFB-Präsident Reinhard Grindel haben Gianni Infantino zu dessen erstem Jahrestag als FIFA-Boss kein gutes Zeugnis ausgestellt.

Rummenigge monierte in einem Beitrag für den «Kicker», dass Infantino seine Versprechen in den Bereichen Transparenz, Demokratieverständnis und Governance noch nicht erfüllt habe.

«Bisher ist das in meinen Augen nicht gelungen. Er muss diese Ankündigungen nun konsequent in die Tat umsetzen, um die in ihn gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen», schrieb Rummenigge. Der Bayern-Funktionär ist Wortführer der Kritiker an der WM-Aufstockung auf 48 Teams. Ein Mitwirken in der FIFA-Kommission der Interessengruppen hatte Rummenigge abgelehnt.

Grindel sieht seit der Machtübernahme von Infantino am 26. Februar 2016 «Licht und Schatten.» Er mahnte wie Rummenigge eine stärkere Einbeziehung der Clubs und Ligen durch die FIFA an. Zudem kritisierte er im «Kicker» die Ernennung von Diego Maradona zum Präsidentenberater: «Ich wünsche mir Konzepte, keinen Klamauk.»

Erneut warnte Grindel vor einer angeblich bevorstehenden Absetzung der Chefs der FIFA-Ethikkommission, was durch den Infantino-Vorschlag beim Kongress im Vorjahr derzeit durch das Council rechtlich möglich wäre. Dies wäre ein «fatales Signal» für Infantinos weitere Präsidentschaft, meinte der DFB-Chef. Grindel will beim UEFA-Kongress am 5. April in Helsinki zum Mitglied im FIFA-Council gewählt werden.


(dpa)

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