Lewandowski gierig auf WM-Tore: «Ich habe immer Hunger»

Warschau – Robert Lewandowski ist noch lange nicht fertig. Auch wenn Polens Stürmerstar mit dem FC Bayern München gern schon bald Schluss machen würde, lässt er sich im Nationaltrikot vom Wirbel um seinen Wechselwunsch nicht ablenken.

«Ich habe immer Hunger», sagte der 29-Jährige nach seinem Doppelpack beim 4:0-Testspielerfolg gegen Litauen. Egal ob Lewandowski sich gerade Gedanken um seine Zukunft im Verein macht oder nicht: Tore scheint der Weltklasse-Angreifer fast immer zu schießen. Daher reist er auch mit großen Zielen ins WM-Quartier der Polen in Sotschi.

«Ich mag große Zahlen», sagte Lewandowski im Anschluss an seine Treffer zum 1:0 und 2:0. «Weitere Tore haben zur Folge, dass ich noch größeren Hunger verspüre. Weitere Treffer motivieren zum weiteren Tore-Schießen und dazu, die Bilanz zu vergrößern.» Mit 16 Toren in 10 WM-Qualifikationsspielen hatte der polnische Rekord-Torschütze sein Land nahezu im Alleingang zum Turnier in Russland geschossen.

Für Lewandowski wird es die erste WM sein. Er tritt dort mit einer polnischen Spielergeneration an, die vielleicht stärker ist, als jede andere zuvor. Zu den Mitfavoriten auf den Titel zählen die Polen zwar nicht. Aber es wäre keine Überraschung, sollten sie es zumindest bis ins Viertelfinale schaffen.

Lewandowski ist Kapitän, Kopf und Anführer dieser Mannschaft. «Die Dampflokomotive, die unser Team antreibt», findet Nationalcoach Adam Nawalka. Der 60-Jährige schätzt Lewandowski nicht nur wegen seiner Tore. «Er arbeitet sehr viel für die Mannschaft und zieht viel Aufmerksamkeit auf sich», sagte der Trainer.

Diese Ablenkung schafft Räume für ebenfalls talentierte Angreifer wie Dawid Kownacki oder Arkadiusz Milik. Dahinter treiben die Mittelfeldakteure Grzegorz Krychowiak, Piotr Zielinski und Wolfsburgs Jakub Blaszczykowski das Spiel der Polen an. Sie alle werden aber auch bei dieser WM wohl immer nur im Schatten von Lewandowski stehen.

Es ist nicht zu erwarten, dass Lewandowski sich von den Diskussionen um seine Zukunft beim FC Bayern ablenken lässt. Schon als er in der Saison 2013/14 trotz seines Wechselwunsches noch ein Jahr bei Borussia Dortmund hatte bleiben müssen, leistete er ordnungsgemäß seine Arbeit, erzielte 20 Bundesliga-Tore und bereitete 10 weitere vor.

Äußern möchte er sich zu dem von seinem Berater Pini Zahavi geäußerten Wechselwunsch ohnehin nicht, da er ja schließlich Zahavi genau dafür habe: «Damit er sich um solche Dinge kümmert», wie Lewandowski zuletzt sagte. Er dagegen will sich um die Tore kümmern. Seinen ersten WM-Treffer könnte er am 19. Juni gegen Senegal erzielen. «Ich will mehr», kündigte er bereits an.


(dpa)

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