Mainzer Freude und Frankfurter Frust nach Rhein-Main-Derby

Mainz – Der Derby-Sieg bei der Heimpremiere war ganz nach dem Geschmack von Achim Beierlorzer. «Die drei Punkte sind Gold wert für uns», sagte der neue Trainer des FSV Mainz 05 nach dem 2:1 (0:1) der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. «Wir sind auf einem richtig guten Weg.»

DIE LAGE IN DER LIGA: Dank des zweiten Sieges im zweiten Spiel unter Beierlorzer verbesserten sich die Mainzer mit 15 Punkten auf Rang zwölf. Der 52-Jährige hat mit seiner neuen Mannschaft in nur 180 Minuten fast genauso viele Zähler gesammelt wie in elf Spielen mit dem 1. FC Köln (7), wo er Anfang November entlassen worden war. «Von Genugtuung kann aber keine Rede sein», betonte Beierlorzer. «So ist Fußball, manche Dinge kann man nicht erklären.»

Mächtig Frust schob sein Frankfurter Kollege Adi Hütter. Auch im zwölften Anlauf blieb den Hessen, die als Zehnter im Niemandsland der Tabelle vor sich hindümpeln, der erste Bundesligasieg in Mainz verwehrt. «Wir wollten Geschichte schreiben und als erste Eintracht-Mannschaft hier gewinnen. Wir waren auf einem guten Weg, haben uns aber leider selbst um die Früchte unserer Arbeit gebracht», befand Hütter.

FELDVERWEIS: Knackpunkt war die Rote für Dominik Kohr (44. Minute) nach einer Notbremse gegen Levin Öztunali. In Unterzahl gelang es den Gästen nicht, die Halbzeit-Führung durch Martin Hinteregger (33.) zu verteidigen. Karim Onisiwo (50.) und Adam Szalai (69.) drehten die Partie für Mainz. «Die Feldverweise nerven und tun uns richtig weh», sagte Hütter in Anspielung auf das 0:1 vor drei Wochen in Freiburg, als die Frankfurter nach einer Gelb-Roten Karte für Gelson Fernandes ebenfalls eine Halbzeit lang zu Zehnt spielen mussten. «Ich bin überzeugt davon, dass wir in beiden Spielen Punkte mitgenommen hätten, wenn wir nicht dezimiert gewesen wären», so Hütter.

FANS: Hinzu kam der Ärger über die eigenen Anhänger, die vor der Partie einen Böller zündeten und Leuchtraketen auf den Rasen feuerten und damit für einen verspäteten Beginn sorgten. «Was wir vor dem Anpfiff gesehen haben, war einfach nur destruktiv. Das schadet Eintracht Frankfurt sehr», verurteilte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann das wiederholte Fan-Fehlverhalten. «Ich habe ein wenig das Gefühl, dass es eine kleine Gruppe momentan darauf anlegt, etwas mehr zu provozieren. So kann es nicht weitergehen.»


(dpa)

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