Matthäus zum Torwart-Zoff: «War ein typischer Uli Hoeneß»

München – Nach der Verbal-Attacke von Uli Hoeneß auf Marc-André ter Stegen und den DFB fordert Rekordnationalspieler Lothar Matthäus vom Bayern-Präsidenten eine Entschuldigung.

«Es war ein typischer Uli Hoeneß», sagte Matthäus der «Sport Bild». Häufig sage Hoeneß in den Emotionen Dinge, die ihm vielleicht nachher schon wieder leid tun, meinte der 58-Jährige. «Vieles von den Aussagen war überflüssig.» Hoeneß solle seine Worte so nicht stehen lassen, sagte Matthäus.

Die Bayern-Bosse Hoeneß und auch Karl-Heinz Rummenigge hatten mit scharfen Worten in die Torwart-Debatte bei der DFB-Auswahl eingegriffen und ter Stegens Aussagen kritisiert. Dieser hatte sich öffentlich über seine Reservistenrolle hinter Kapitän Manuel Neuer beklagt. Von den Verantwortlichen der Fußball-Nationalmannschaft forderte die Münchner Clubführung mehr Rückendeckung für Neuer. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte diese Attacken zurückgewiesen.

Einen Torwartwechsel in der Nationalmannschaft hält Matthäus nicht für nötig. «Solange sich Neuer nichts zu Schulden kommen lässt, sollte man den Torhüter nicht auswechseln», sagte er Sport1. Für ter Stegens Äußerungen hat er Verständnis: «Er hat sein Ventil etwas geöffnet, aber nichts gegen Manuel gesagt. (…) Ich verstehe ter Stegen total, er hat sich die letzten 15, 16 Monate total kollegial verhalten. Und auch jetzt war es keine Attacke gegen Neuer.»

Der ehemalige Nationaltorhüter Bernd Franke, auch Stellvertreter von Rekordnational-Torhüter Sepp Maier in der DFB-Auswahl, sagte dem «Sportbuzzer» indes: «Ter Stegen sollte sich zurückhalten, er sollte keine großen Töne spucken, sondern muss sich hintenan stellen. Mit seinen Aussagen hat er Unruhe entfacht und somit der Mannschaft geschadet.» Im Nationalteam habe der Keeper vom FC Barcelona vor allem zu Beginn nicht überzeugen können. «Ich erinnere an seine ersten vier, fünf Einsätze, er hatte jeweils einen dicken Bock. Von daher kann er keine Ansprüche stellen.»


(dpa)

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