Medienwissenschaftler kritisiert Rummenigge für TV-Forderung

Berlin (dpa) – Der Medienwissenschaftler Dietrich Leder hat Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge wegen seiner Forderung zur Champions League im frei empfangbaren Fernsehen kritisiert.

«Wenn Rummenigge eine Rückkehr ins Free-TV will, werden die Vereine auf Rechteeinnahmen verzichten müssen. Das ist die simple Rechnung», sagte der Professor der Kunsthochschule Köln der Deutschen Presse-Agentur. «Karl-Heinz Rummenigge beklagt etwas, was er als Vorstandsvorsitzender von Bayern München mit angestoßen hat.»

Rummenigge hatte sich vor den ersten Achtelfinal-Spielen der Fußball-Königsklasse via «Sport Bild» darüber beklagt, dass in dieser Saison die Live-Übertragungen ausschließlich beim Pay-TV-Sender Sky oder beim kostenpflichtigen Internetportal DAZN zu sehen sind. Idealerweise solle ein Topspiel im Free-TV zu sehen sein, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München.

Leder sagte dazu: Wenn man aus den Fußball-Rechten der Champions League das meiste Geld herausholen wolle, müsse man sie an Sender veräußern, die es über Pay-TV exklusiv vermarkten. Rummenigge erwartet hingegen, dass sich zukünftig auch mit einem Mix aus Free- und Pay-TV die gleichen Einnahmen erzielen lassen.

Bis zur Champions-League-Saison 2017/18 zeigte das ZDF pro Spieltag eine Partie live im frei empfangbaren Fernsehen. Bei der bisher letzten Vergabe der TV-Rechte ging der öffentlich-rechtliche Sender leer aus, weil die europäischen Spitzenclubs und die Europäische Fußball-Union (UEFA) mehr Geld verdienen wollten.

Das Spiel von Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur wird am 5. März (21.00 Uhr) von Sky übertragen. Auch die anderen beiden Achtelfinal-Rückspiele mit deutscher Beteiligung laufen in der folgenden Woche beim Pay-TV-Sender.

(dpa)