Münchner Gipfelsturm, Lewandowskis Rekord und RB-Torflaute

Berlin – Die Wachablösung in der Fußball-Bundesliga ist vollzogen. Der FC Bayern München hat durch ein 6:0 gegen den VfL Wolfsburg am Samstag erstmals seit dem fünften Spieltag die Tabellenführung übernommen.

Nun liegt der Titelverteidiger zwei Punkte vor Borussia Dortmund, der sich zu einem 3:1 gegen den VfB Stuttgart mühte. Abgehakt hat der BVB den Titel aber keineswegs.

ABLÖSUNG: Gewonnen, und doch verloren. Trotz des 3:1 gegen Stuttgart muss der BVB die Tabellenführung dem FC Bayern überlassen. Es waren lange 161 Tage, die die Münchner darauf warten mussten. Und nun? Ist das Titelrennen damit gelaufen? Mitnichten, sagt Dortmunds Anführer Marco Reus: «Das ist mir wurscht. Entscheidend ist, wer am Ende Erster ist. Da ist alles offen.» Immerhin deutliche Worte: Vor einigen Wochen wollte der BVB von einem Titelrennen gar nichts wissen.

ERLEICHTERUNG: Vor einigen Wochen wurde bei Borussia Mönchengladbach gar von der Meisterschaft geträumt, vier Spiele später war plötzlich die Champions-League-Teilnahme in Gefahr. Umso größer war beim Traditionsclub nach dem 1:0 bei Mainz 05 die Erleichterung. «Es ist alles möglich, wir müssen nur unsere Aufgaben erledigen», sagte Trainer Dieter Ecking mit Blick auf die Ausgangslage.

NULL: Zumindest ein Akteur von RB Leipzig durfte sich nach dem dürftigen 0:0 gegen Abstiegskandidat FC Augsburg freuen. Schlussmann Peter Gulacsi blieb zum zwölften Mal ohne Gegentreffer, womit er in dieser Kategorie an der Spitze liegt. Dass aber auch vorne die Null stand, ärgerte Trainer und Sportchef Ralf Rangnick. «Ab der 60. Minute standen alle offensive Spieler auf dem Platz», haderte Rangnick und antwortete auf die Kritik von Marcel Sabitzer. Offensive hin oder her – in vier Liga-Heimspielen im Jahr 2019 durfte Rangnick gerade einmal ein Törchen bejubeln. Auch die Rückkehr von Nationalstürmer Timo Werner nach einer Grippe änderte daran nichts.

REKORD: Es ist irgendwie passend, dass sich Robert Lewandowski den VfL Wolfsburg für seinen Torrekord aussuchte. Gegen die Niedersachsen erzielte der Pole beim 6:0 seine Bundesliga-Tore Nummer 196 und 197, womit er den Peruaner Claudio Pizarro (195) als treffsichersten Ausländer ablöste. Wolfsburg ist Lewandowskis Lieblingsgegner. Unvergessen ist seine Show gegen Wolfsburg, als er am 22. September 2015 in neun Minuten fünf Tore erzielte.

ZIEL: Ein paar Schritte sind es noch, dann ist das Ziel erreicht. Mit 30 Punkten steht der SC Freiburg mal wieder dicht vor dem Klassenerhalt – trotz der bescheidenen Mittel im Breisgau. «Für uns geht es einfach darum, Jahr für Jahr Bundesliga zu spielen. Jetzt sieht es ganz gut aus», sagte Trainer Christian Streich. Auf dem Weg dahin muss er aber auf Verteidiger Lukas Kübler wegen eines Sprunggelenkbruchs verzichten. «Eine Katastrophe», wie Streich anmerkte.


(dpa)

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