Nur wenig gute Tropfen: Stiftung Warentest hat Olivenöl getestet

Nur wenig gute Tropfen: Stiftung Warentest hat Olivenöl getestet

Erschreckendes Ergebnis: Die Stiftung Warentest hat 26 Olivenöle der höchsten Güteklasse „nativ extra“ untersucht. Allein die Hälfte der Produkte bekam die Note „mangelhaft“. Ihre größten Kritikpunkte: der Geschmack, enthaltene Schadstoffe oder eine falsche Herkunftsangabe.

Es werden nur Öle der höchsten Güteklasse angeboten

Die Olivenöle der höchsten Güteklasse tragen die Bezeichnungen „Olio extra vergine de Oliva“ oder „Olivenöl nativ extra“ auf dem Etikett. Sie sind fast ausschließlich in den Supermarkt-Regalen zu finden. Doch laut Stiftung Warentest erfüllen viele der Produkte gar nicht das, was sie versprechen.

Beim Geschmack fielen bei den Testern 13 von 26 Produkten durch. Sieben rochen oder schmeckten unangenehm. Viele der getesteten Öle sind mit Schadstoffen wie Mineralöl, Weichmachern, Pestiziden oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet. Aber: Eine Gesundheitsgefahr besteht nicht bei den Mengen, die der Verbraucher konsumiert. Auffällig: fünf Olivenöle enthielten hohe Konzentrationen von Mineralölen, in vier davon wiesen die Tester Spuren eines möglicherweise krebserregenden Mineralöl-Kohlenwasserstoff-Typs. 20 Öle hatten Rückstände von Pestiziden, die jedoch die EU-Höchstgrenzen nicht überschritten. Auch Produkte, die mit biologisch-kontrolliertem Anbau werben, fielen durch: vier von sechs Bio-Olivenölen sind „mangelhaft“.

Bei den Verpackungsangaben mogeln manche Hersteller

Ganz genau nehmen es manche Hersteller auch nicht mit der Herkunftsangabe. Laut Stiftung Warentest werben Hersteller gerne damit, dass ihre Öle aus Italien oder Spanien kommen. Bei fünf Produkten waren sich die Tester nicht sicher, ob das auch stimmt. Dazu untersuchten sie die chemische Zusammensetzung und den Geschmack. Auch die Verpackungsangaben sind oft nicht so, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist: Bei allen 26 Test-Produkten waren die Angaben einwandfrei. Die Verpackungshinweise müssen auch auf Deutsch sein. Gesundheits- und Lagerhinweise sind erlaubt, doch fantasiereiche Geschmacksbeschreibungen sind dagegen verboten, nur „fruchtig“, „bitter“ oder „scharf“ sind zulässig.

Qualität hat seinen Preis

Für den Testsieger müssen Verbraucher tief in die Tasche greifen: „O-Med Picual Extra virgin olive oil“ kostet 40 Euro pro Liter und ist nur im Internet oder im Feinkosthandel erhältlich. Dieses Produkt wurde mit „gut“ bewertet. 9 weitere Öle waren „befriedigend“ bei einer Preisspanne zwischen 5,75 und 20 Euro pro Liter.


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