Pleite in Freiburg: Nürnberg verabschiedet sich als Letzter

Stuttgart – Absteiger 1. FC Nürnberg hat sich mit einem 1:5 (0:2) beim SC Freiburg aus der Fußball-Bundesliga verabschiedet und beendet die Saison mit nur drei Siegen und 19 Punkten als Schlusslicht.

Die Franken wurden den Gastgebern in der sportlich bedeutungslosen Begegnung vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion am Samstag zu keiner Zeit wirklich gefährlich und lagen schon vor der Pause mit zwei Toren zurück.

Marco Terrazzino (7. Minute), Luca Waldschmidt (34.), Nils Petersen mit einem Doppelpack (53./56.) und der ausgeliehene Vincenzo Grifo (61.) in seinem vorerst letzten Spiel trafen für die Freiburger und beendeten deren Serie von zuvor acht Pflichtspielen ohne Sieg. Der Sport-Club steht nach dem 34. Spieltag damit auf Rang 13 der Tabelle. Für den Absteiger erzielte Eduard Löwen das 1:5 (69.).

Nürnbergs scheidender Trainer Boris Schommers verzichtete nach dem seit einer Woche feststehenden neunten Abstieg der Club-Geschichte auf die in Aussicht gestellten Überraschungen. Einzig Simon Rhein rückte an seinem 21. Geburtstag für die erste Hälfte ins Team und musste dann für den offensiveren Timothy Tillmann weichen. Freiburgs Trainer Christian Streich dagegen gab Ersatztorwart Mark Flekken die Gelegenheit zum Bundesliga-Debüt und veränderte sein Team zu Beginn auf insgesamt drei Positionen.

Neu in der Startelf war auch Terrazzino, der in der Rückrunde bislang auf nur vier Minuten Spielzeit kam – das Vertrauen Streichs aber schon früh zurückzahlte. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld und zwei klugen Pässen von Nicolas Höfler und Waldschmidt behielt der 28-Jährige im Getümmel vor dem Strafraum mit etwas Glück den Ball und nutzte die Gelegenheit zu einem platzierten Schuss ins lange Eck. FCN-Torwart Christian Mathenia war ohne Abwehrchance.

Beim zweiten Tor für die Gastgeber machte der ansonsten stark spielende Nürnberger Schlussmann dagegen eine komische Figur. Waldschmidts Schuss von der Strafraumkante war zwar leicht abgefälscht, die Armbewegung Mathenias in der Luft wirkte dennoch mindestens unglücklich. Waldschmidt war es egal, sein neunter Treffer war für den U21-Nationalspieler ein schöner Beleg für die gelungene erste Saison im Freiburger Trikot.

Schommers probierte es nach der Halbzeit mit mehr Offensivkräften auf dem Platz. Doch die Harmlosigkeit nach vorne, die Nürnberg in dieser Saison schon so oft den eigentlich verdienten Lohn gekostet hatte, war auch damit nicht behoben. Ein Kopfball von Patrick Erras aus der ersten Halbzeit war bis zu Löwens Tor die einzig ernstzunehmende Chance für den neunmaligen deutschen Meister.

Besser machte es Freiburg – und da insbesondere Nationalspieler Petersen. Erst traf er mit einem abgefälschten Schuss zum 3:0. Drei Minuten später verwandelte er eine Flanke von Pascal Stenzel per wunderschönem Seitfallzieher zum 4:0 und seinem zehnten Saisontor. Grifo, der zur TSG Hoffenheim zurückkehren wird und bei seiner Auswechslung mit Ovationen gefeiert wurde, erhöhte zum 5:0, ehe Löwen zumindest der Bundesliga-Abschiedstreffer gelang. Freiburg vergab wie bei Stenzels Schuss an die Latte (89.) danach weitere Chancen und verpasste den höchsten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte.


(dpa)

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