Pressestimmen zum EM-Finale Frankreich-Portugal

Saint-Denis (dpa) – Die Deutsche Presse-Agentur hat die internationalen Pressestimmen zum EM-Finale zusammengefasst.

BOSNIEN:

«Oslobodjenje»: «Schock für die Franzosen»

DÄNEMARK:

«Ekstrabladet»: «So hat Portugal seine erste große Trophäe gewonnen, und Ronaldo konnte den Freudentränen freien Lauf lassen. Ob er wohl in dem Moment an Lionel Messi gedacht hat, der immer noch keine Trophäe mit Argentinien gewonnen hat, und an den entscheidenden Stich, den er im Streit mit dem ewigen Rivalen gemacht hat?»

«Politiken»: «War Didier Deschamps ein besserer Spieler, als er nun ein Trainer ist? Das lässt sich in nächster Zeit in Frankreich sicher gut diskutieren. Die meisten Franzosen werden wohl Ersterem zustimmen, nachdem die französischen Favoriten zuhause zusehen mussten, wie Portugal in einem spannenden Finale mit einem 1:0-Sieg Europameister wurde. (…) Was für ein französischer Niedergang.»

ENGLAND:

«The Sun»: «Wer braucht Ronaldo? Swansea-Flop-Eder wird zum Sieger in der Nachspielzeit, schnappt die Ehre weg und schockiert die Gastgeber-Nation»

«Mirror»: «Ron auf dem Gipfel der Welt! Portugal schlägt Frankreich und wird Europameister 2016 – und ein verletzter Cristiano führt die Party an. Ronaldo beweist erneut, warum er der ultimative Kapitän ist.»

«The Telegraph»: «Portugal 1, Frankreich 0 im Euro-Finale 2016: Die Underdogs überstehen Ronaldos Verletzung und Eder gewinnt in der Nachspielzeit.»

«The Independent»: «Eders Tor bringt den Sieg über Frankreich, trotz Cristiano Ronaldos gebrochenem Herz. … Das Ein-Mann-Team wird also Europameister, schockiert die Gastgeber-Nation ohne den einen Mann, ohne den es angeblich nicht gewinnen kann.»

«The Guardian»: «Cristiano Ronaldos Tränen der Traurigkeit verwandeln sich in Portugals größter Nacht zu Freudentränen.»

FRANKREICH:

«L’Équipe»: «Niedergeschlagen. Die Geschichte wird sich nicht wiederholen. 32 Jahre nach der Krönung von Michel Platini bei der Euro 1984, 18 Jahre nach der Galavorstellung von Zinedine Zidane gegen Brasilien im WM-Finale, sind die Jungs von Didier Deschamps gestern gefallen gegen Portugiesen ohne Genie (…). Diesen Morgen erwacht Frankreich notgedrungen mit dem Gefühl der Verschwendung.»

«Le Parisien»: «Das war nicht unser Tag. So grausam. ‚Les Bleus‘ haben alles versucht, aber es wurde eine Sache der Verlängerung, die das Moment der Portugiesen bei dieser Euro geblieben ist. ‚Les Bleus‘ haben wieder etwas Licht gebracht, aber sie bleiben in der Nacht. Portugal träumt jetzt vier Jahre lang.»

«La Voix du Nord»: «Entgegen aller Erwartung war die Euro eine Feier (…) Das politisch und sozial zwischen Linken und Rechten, zwischen integrierten und ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen gespaltene Volk hat einer glücklichen Nation Platz gemacht (…) Die Franzosen, sonst gewohnt Trübsal zu blasen, waren in der Lage, ein bisschen Blau an ihrem Himmel zu sehen.»

«L’Est républicain»: «Vielen Dank dafür, die Liebesgeschichte zwischen den Bleus und dem Land der Unterstützer neu verbunden zu haben.»

«Le Républicain lorrain»: «Niederlagen werden schnell vergessen, aber das Schlimme ist, das eine Finalniederlage niemals vergessen wird.»

«Midi Libre». «Was in Erinnerung bleiben wird von dieser EURO sind die Schlussminuten: Jene der Deutschen gegen die Italiener, der Franzosen gegen die Deutschen und von gestern Abend, der Portugiesen gegen die Franzosen.»

«Dernières Nouvelles d’Alsace»: «Fußball ist ein großartiger Sport, der so grausam sein kann wie ein antikes Theaterstück.»

GRIECHENLAND:

«Eleftheros Typos»: «Portugal ist die Königin … und Santos ist der König»

«Ta Nea»: «Die Seefahrer haben auch Europa entdeckt!… Das Wunder des erfinderischen Fernando Santos hat sich verwirklicht. Irgendwo da oben im Paradies hat der große Eusebio eine Party gefeiert».

«Efimerida ton Syntakton«: «Unser Mann (Fernandos Santos) hat den Pokal hochgehoben. Portugal dank des Meisters Santos Europameister».

«Goal»: «Gerechtigkeit»

«To Fos»: «Die tapferen Jungs des Santos haben es geschafft».

ITALIEN:

«Corriere della Sera»: «Nur der Fußballgott weiß, wie sehr Frankreich diese Erleichterung gebraucht hätte – sie wäre weit über den sportlichen Erfolg hinausgegangen. Die Tatsache, dass sie zuhause gespielt haben, trägt zu der Schmach, zu ihrem Waterloo-Syndrom bei.» 

«La Stampa»: Es ist wirklich ein Jahr der Märchen: Nach dem Sieg von Leicester, nun die Portugiesen… Ohne ihren Star haben sie die Franzosen geschlagen, die weit überlegen waren. Am Ende war es ein logischer und verdienter Sieg: „Les Bleus“ haben ängstlich gespielt. Die Portugiesen haben Ronaldo verloren, und der Trainer Santos hat ein sehr italienisches Spiel angeordnet, in dem der Gegner bei jeder Gelegenheit sabotiert wurde.»

«La Repubblica»: «Die große Überraschung: Die Gastgeber erleiden die selbe Niederlage wie die Portugiesen bei der EM 2004 im eigenen Land. Am Vorabend noch die Favoriten, scheitern sie an der Ziellinie. Ohne den Superstar Ronaldo schaffen die Portugiesen die Tat ihres Lebens

KROATIEN:

«Jutarnji list»: «Er (Eder) kam aus einem armen afrikanischen Kleinstaat und wurde zum Helden der Nation»

«Portal index.hr»: «Das Endspiel hat bewiesen: Das war der schlechteste große Wettbewerb aller Zeiten»

NIEDERLANDE:

De Volkskrant: «Am Ende musste auch dieses Finale des Grauens einen Sieger hervorbringen. … Das Duell war exemplarisch für die Euro 2016, das Turnier, in dem die Seele des Fußballs meistbietend an die Taktik verkauft worden war. … Hier rannten Männer mit verkniffenen Minen das Spiel aus dem Fußball. Gnade war nicht gratis. Wenn sich mal etwas Schönes anbahnte, dann kam das Foul, um das Schöne schon vor der Blüte zu brechen. Hier herrschte vor allem die Angst zu verlieren, und die war größer, als der Hunger zu gewinnen.»

NORWEGEN:

«Verdens Gang»: «Er hat die Champions League dreimal gewonnen. Jetzt sollte er endlich seine Nation sammeln. Portugal sollte seinen ersten Titel gewinnen, Ronaldo sollte etwas schaffen, das der große Eusebio und der ziemlich große Luis Figo nie geschafft haben. Er sollte der Größte sein.»

ÖSTERREICH:

«Kurier»: «Die Sensation! Ein Weitschuss beendet den französischen EM-Traum.»

«Die Presse»: «Portugals magischer Abend.»

«Der Standard»: «Viva Portugal! Ersatzstürmer Eder springt für Superstar Cristiano Ronaldo ein, der fast das gesamten Finale versäumt – und dann vor Glück weint.»

«Kronen Zeitung»: «Das Ronaldo-Märchen: Unter Tränen zum EM-Titel.»

POLEN:

«Super Expres»: «Die Portugiesen sind zum ersten Mal in der Geschichte Fußball-Europameister geworden. Im dramatischen Finale im Stade de France gaben sie den Gastgebern eins auf die Nase und holten dank Eder, der in der Verlängerung traf, den Sieg. Ronaldo und seine Mannschaft haben das geschafft, was Eusebio und Figo nicht erreicht haben. Und das mit dem Anführer und Mannschaftssymbol auf der Bank!»

«Fakt»: «Das war das schwächste EM-Finale in mehr als zehn Jahren. Sehr wenige Torchancen, kaum Emotionen. (…) In der 109. Minute traf Eder aus der Distanz. Genau und effizient. Von diesem Schlag konnte Frankreich sich nicht mehr erholen. Die geschwächten Portugiesen, die fast das ganze Spiel ohne ihren größten Star kämpften, holten den Titel.»

PORTUGAL:

«Público»: «Der portugiesische Fußball erklimmt in Paris den Gipfel seiner Geschichte. Der Europameister erkämpft sich den Titel mit Leiden, Opfern und Tränen.»

«Jornal de Notícias»: «EM 2016 – Diese Geschichte konnte nur ein Happy End haben. Selbst der beste Drehbuchautor der Welt hätte sich eine solche Handlung nicht ausdenken können.»

«Correio da Manhã»: «Die EM gehört uns. Wir sind die Champions.»

«A Bola»: «Der Stolz Portugals: Wir sind Europameister! Alle Nationalspieler waren Helden. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Zeitung geben wir allen Spielern die Bestnote Zehn.»

RUSSLAND:

«Sport-Express»: «Der König Europas! Im Finale der Euro-2016 ist das Unwahrscheinliche eingetreten. Portugal hatte schon in der ersten Halbzeit seinen Spielführer Cristiano Ronaldo verloren. Und dennoch hat die Mannschaft von Fernando Santos in der Nachspielzeit den Favoriten Frankreich besiegt und für sich und ihren Kapitän die Europameisterschaft gewonnen. (…) Dabei hatte die Mannschaft in der Vorrunde dreimal unentschieden gespielt und nur den dritten Gruppenplatz belegt. Daher sollen sie sich bei einem Franzosen bedanken – Michel Platini.»

«Rossijskaja Gaseta»: «Es war die größte Europameisterschaft in der Geschichte. Die Portugiesen haben bei dieser Euro überwiegend die Zuschauer mit ihrem monotonen und allzu pragmatischen Spiel gequält.»

«Kommersant»: «Die Europameisterschaft ist mit einer der unwahrscheinlichsten Fußball-Geschichten zu Ende gegangen. Obwohl sie als Außenseiter im Pariser Finale galten und ihren Anführer Cristiano Ronaldo in der ersten Hälfte verloren haben, hat das Schicksal die Portugiesen vor der Niederlage in die Verlängerung gerettet (…) und dem Team den ersten Titel eingebracht.»

SCHWEDEN:

«Expressen»: «Cristiano hatte das ganze Turnier für alle anderen gespielt, und jetzt spielten alle anderen für ihn.»

«Aftonbladet»: «Vielleicht gewinnt man so Herzen. Er (Ronaldo) hat seit 2004 auf das hier gewartet, seit er als Supertalent im Teenageralter dabei war, als das EM-Finale in seiner eigenen Heimatstadt verloren ging. (…) Jetzt hat er endlich gewonnen.»

«Dagens Nyheter»: «Die EM 2016 wird als Beweis für die Kraft des Kollektivs in die Geschichte eingehen. Als Portugals Superstar verschwand, stand die Mannschaft sensationell bei Fuß und gewann das erste Gold für das Land.»

SCHWEIZ:

«Blick»: «Coach Santos hatte einen Plan, als er Ronaldo verlor»

«Basler Zeitung»: «Portugal schafft das Fußballwunder. Cristiano Ronaldo weint, Eder trifft.»

«Neue Zürcher Zeitung»: «Das Unerwartete ohne Ronaldo. Das Spiel der Bleus war hektisch, planlos, ohne Rhythmus. Es war nicht der Auftritt eines angehenden Champions, erst recht nicht vor eigener Kulisse. Das Siegtor ist sinnbildlich für den EM-Titel Portugals. Das aktuelle Team ist nicht das talentierteste in der Geschichte des Landes, aber vielleicht das homogenste und ausgewogenste.»

«Tages-Anzeiger»: «Ronaldos Krönung. Es sollte sein Abend werden. Und es wurde sein Abend, in Paris gegen den Gastgeber der EM. Zwar um einen Umweg, der zuerst alles zunichte zu machen schien, aber dann mit einer umso größeren, tieferen Befreiung. Eine halbe Stunde vor Mitternacht war Portugal Europameister. Und Cristiano Ronaldo am Ziel seiner Träume.»

«Berner Zeitung»: «Doch noch Versöhnung für Ronaldos im Stade de France»

SERBIEN:

«KURIR»: «Europa-Champion mit nur einem Sieg!»

«DANAS»: «Eder ließ Frankreich weinen»

«INFORMER»: «Große Überraschung im Finale»

«TV B92»: «Eder hat den Sieg gestohlen»

SLOWAKEI:

«Pravda (online)»: «Sensationell! Portugal reißt Frankreich den Titel aus den Händen.»

«Webnoviny (online)»: «Eder zerschoss die Franzosen, aus ihrem dritten Titel wurde nichts.»

«Sport (online)»: «Portugal schockte Paris und wurde Europameister. Held des Finals wurde der eingewechselte Stürmer Eder.»

SPANIEN:

«El País»: «Portugal tröstet Cristiano Ronaldo. Das Team schlägt trotz des Ausfalls seines Superstars die Franzosen und gewinnt seinen ersten großen Titel.»

«El Mundo»: «Grausam und schön: Portugal erholt sich vom Rückschlag, den es durch die Verletzung Ronaldos hinnehmen musste. Es gewinnt seinen ersten Titel in einem Finale, das mehr Spannung als guten Fußball bot.»

«El Periódico»: «Frankreich muss auf seinen dritten EM-Titel warten. Die Portugiesen spielten mit mehr Herz. Die Franzosen hatten geglaubt, nach dem Sieg im Halbfinale über Deutschland die Arbeit bereits erledigt zu haben. Nun erging es ihnen wie Portugal bei der EM 2004.»

«Marca»: «Ein Fado für die Geschichte: Portugal erringt einen heroischen Triumph ohne seinen verletzten Kapitän.»

TSCHECHIEN:

«Pravo»: «Portugal jubelt, es ist Fußball-Europameister! Auch ohne Ronaldo, der sich gleich zu Beginn des Finales verletzte, hielten die Portugiesen den französischen Angriffen stand. In der Verlängerung brachte Éder mit einem Weitschuss den Triumph. Das Stade de France und das ganze Gastgeberland versanken in Tränen.»

«Lidove noviny» (online): «Wir werden uns wohl einig sein, dass dieses Finale der Europameisterschaft 2016 nicht zu den weltbewegendsten Ereignissen in der Geschichte des Sports zählen wird. Die Historiker notieren es unter dem Titel: Der weinende Ronaldo wird mit der Trage vom Spielfeld gebracht und triumphiert am Ende als zweiter Trainer. Am Ende brachte Éder die Entscheidung. Die stolzen gallischen Hähne müssen vor Kummer massenweise vom Eiffelturm gesprungen sein.»

«MF Dnes» (online): «Nach den Tränen der Enttäuschung kamen die Tränen des Glücks: Portugal ist auch ohne den verletzten Ronaldo Europameister geworden.»

UNGARN:

«Nepszabadsag»: «Éder schoss in der Verlängerung ein großartiges Tor, und erstmals in der Geschichte des Fußballs wurde Portugal Europameister!»

«Nemzeti Sport»: «Ein einziges Match – das Halbfinale gegen Wales – haben die Portugiesen in der regulären Spielzeit gewonnen. Bei allen anderen Begegnungen hatte es nach 90 Minuten unentschieden gestanden. Noch nie hat eine Mannschaft eine Europameisterschaft – oder auch eine Weltmeisterschaft – mit so vielen Unentschieden gewonnen.»

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(dpa)