Rasgrad und Mainz: Kniffliges Krisen-Programm für Herrlich

München – Heiko Herrlich weiß, dass er jetzt ganz schnell liefern muss. Drei Niederlagen zum Saisonstart, das hatte es bei Bayer 04 Leverkusen seit dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga 1979 noch nicht gegeben.

Die Krise ist da – und der 46 Jahre alte Trainer muss sie meistern mit einer Mannschaft, die Kapitän Lars Bender beim 1:3 in München gegen den FC Bayern «noch im Urlaub» wähnte.

Die Aussage ist ein Alarmsignal. Gegen den Rekordmeister gab es kaum ermutigende Momente. Die frühe Führung durch Wendells Handelfmetertor vermittelte dem verunsicherten Team kein Selbstvertrauen. Herrlichs taktischer Versuch, ein Abwehrbollwerk zu zimmern, schlug fehl. Zu allem Überfluss sah auch noch Karim Bellarabi die Rote Karte.

Was tun? Ruhe bewahren, heißt noch die Marschroute. «Ich habe keinen Raum, keine Zeit, keinen Platz dafür, mich mit der Kritik an mir zu befassen», äußerte Herrlich. Rudi Völler ist ernstlich besorgt. «Man hat schon gesehen, dass der eine oder andere Spieler zu knabbern hat an der Situation», diagnostizierte der Sportchef in München.

Herrlichs Bewährungswoche wird knifflig. Am Donnerstag tritt Bayer in der Europa League in Bulgarien gegen Ludogorez Rasgrad an. Drei Tage später kommen die top gestarteten Mainzer nach Leverkusen. Völler spürt den Abwärtssog. «Da müssen wir jetzt schnell raus», sagte er.


(dpa)

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