RB Leipzig braucht Euro-Sieg und Schützenhilfe

Leipzig – Im besten Fall ist das letzte Gruppenspiel der Europa League für RB Leipzig mehr als nur ein Stimmungsaufheller.

Bei einem Sieg daheim am Donnerstag (21.00 Uhr) gegen den punktlosen Tabellenletzten Rosenborg Trondheim und Schützenhilfe vom einstigen Schwesterclub aus Salzburg könnte der ambitionierte Bundesligist sogar noch in der Europa League überwintern.

Dafür muss die zuletzt in Freiburg (0:3) desolat auftretende Mannschaft von Cheftrainer und Sportdirektor Ralf Rangnick aber eine Reaktion zeigen, sonst könnte die Stimmung vor dem Jahresendspurt in der Bundesliga weiter leiden. Denn der Fokus liegt auf dem Erreichen der Champions League im kommenden Sommer.

Innerhalb von sieben Tagen absolviert RB drei Bundesliga-Spiele, zwei daheim gegen den 1. FSV Mainz 05 und Werder Bremen, dazwischen die Auswärtsbegegnung beim Tabellen-Nachbarn FC Bayern München. Nach der Schlappe in Freiburg meinte Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer vielsagend: «Wir müssen das Spiel analysieren und es am nächsten Sonntag besser machen.» Kein Wort über das Endspiel gegen Trondheim.

Da scheint die Einstellung bei den Salzburgern, die alle fünf bisherigen Gruppenspiele gewannen, eher zu stimmen. Denn die bereits für die K.o.-Phase qualifizierten Mozartstädter wollen zeitgleich im Glasgower Celtic Park auf Sieg spielen. «Wir wollen RB Schützenhilfe leisten», betonte Trainer Marco Rose vor dem Gruppenfinale beim Tabellenzweiten Celtic. «Wenn sie so spielen wie in den fünf bisherigen Spielen, halte ich es auch nicht für unmöglich, dass sie in Glasgow gewinnen», meinte Rangnick.

Die Frage wird sein, wie ernst es die Leipziger wirklich nehmen. Glaubt man Innenverteidiger Ibrahima Konaté, dann müsste RB den norwegischen Doublegewinner, dessen Saison bereits beendet ist, überrollen. «Für uns ist das ein Schicksalsspiel. Wir müssen auf jeden Fall gewinnen. Denn es wäre das Schlimmste, wenn Salzburg in Glasgow gewinnt, und wir erledigen unsere Aufgabe nicht», sagte der Franzose der «Bild».

Immerhin war es eines der Saisonziele der Sachsen, international auch nach der Winterpause dabei zu sein. Vorstandschef Oliver Mintzlaff sprach von einer Enttäuschung, sollte man in der Gruppenphase ausscheiden. Rangnick dagegen relativierte dies nach der 0:1-Niederlage in Salzburg: «Wir haben nichts dagegen, noch ein bisschen länger in der Europa League zu spielen, unsere Priorität liegt ganz klar auf der Bundesliga.»

Doch der internationale Wettbewerb hat auch seine guten Seiten für RB. Rangnick rotiert kräftig durch, alle Spieler erhalten lange Einsatzzeiten. Das trägt zur guten Grundstimmung im Team bei und hilft, Abläufe der einzelnen Spielern untereinander zu vereinheitlichen. Denn eine echte Stammformation hat es bei RB in dieser Saison bisher nicht gegeben – voraussichtlich auch am Donnerstagabend gegen Trondheim nicht.


(dpa)

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