Reformbekenntnis ohne Zusagen: DOSB-Chef bei Seehofer

Berlin – Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich in einem Spitzengespräch mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann zur Reform des Leistungssports in Deutschland bekannt, konkrete Aussagen aber zur weiteren Finanzierung des Projekts vermieden.

«Wir sind mit der Umsetzung der Spitzensportreform auf einem sehr guten Weg. Allen beteiligten Partnern ist klar: Wir wollen die Reform, wir brauchen sie und wir werden das Konzept weiter gemeinsam konsequent Stück für Stück in die Tat umsetzen», erklärte Seehofer nach dem Treffen am Mittwoch in Berlin, wie der Deutsche Olympische Sportbund mitteilte.

Zur Bereitstellung von zusätzlichen Bundesmitteln für die Spitzensportreform äußerte sich der CSU-Politiker zurückhaltend. Auf der Basis des Erreichten seien die notwendigen weiteren Reformschritte «auskömmlich» zu finanzieren, hieß es in der DOSB-Mitteilung. «Dafür werde ich mich einsetzen», sagte Seehofer. «Die Reform wird den Leistungssport stärken und vor allem für Athleten und Trainer ideale Trainingsbedingungen schaffen. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln und das Reformpaket umsetzen.»

Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD war noch die Absicht bekundet worden, deutlich mehr Mittel bereitstellen zu wollen.

«Nach dem langen Warten auf die neue Bundesregierung und die zwischenzeitlich entstandenen Unsicherheiten zum Fortgang der Reform, stimmt uns das Gespräch sehr optimistisch», erklärte Hörmann. Man habe «eine wertvolle Unterstützung des Bundesministers» gespürt und ein partnerschaftliches Agieren wahrgenommen. «Das ermutigt und gibt uns Rückenwind für die nächsten Schritte», meinte der DOSB-Chef.

Zuletzt hatte es Unstimmigkeiten über die Höhe der Aufstockung der Bundesmittel für das Reformvorhaben gegeben. Statt des vom DOSB gewünschten Plus von rund 120 Millionen Euro ist im Regierungsentwurf für den Haushalt 2019 und für die Jahre danach nur eine Erhöhung von 30 Millionen Euro vorgesehen. Der DOSB hatte allein für die restlichen Monate des aktuellen Jahres auf einen Zuschlag vom Bund von 20 bis 40 Millionen Euro gehofft. Bisher fördert der Bund den Spitzensport jährlich mit 170 Millionen Euro.


(dpa)

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