Rodel-Olympiasieger Georg Hackl: E-Sport kein Sport

München – Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl findet, dass der E-Sport kein Sport ist.

«Wenn einer die Knöpfchen von seiner Spielekonsole, seinem iPad oder seinem iPhone bedienen kann, und dann meint, Sport zu machen, dann hat er etwas nicht verstanden», sagte der 52-Jährige dem Internetportal t-online.de.

«Sport ist für mich erst einmal Bewegung in irgendeiner Form – ob in Verbindung mit Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit oder einem hochgradig koordinativen Anspruch wie zum Beispiel auf einer Slackline.» Für Hackl, auch Techniktrainer der deutschen Rodler, geht es im Sport «immer um eine Anforderung, der ich mich mit meinem Körper in meiner Umwelt stelle. Das eine ist also das Lösen von Bewegungsaufgaben, das andere die Wahrnehmung der Umwelt – zwei ganz wesentliche Bestandteile beim Sport.» Beim E-Sport, so Hackl, fiele allerdings beides weg.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) steht dem E-Sport momentan skeptisch gegenüber, will aber mit den Vertretern der Szene E-Sports im Dialog bleiben. Der Dachverband des deutschen Sports unterstützt derzeit lediglich sportnahe virtuelle Spiele, lehnt die Anerkennung von verbreiteten Spielen wie «Counter Strike», «League of Legends» oder virtueller Kartenspiele als Sport jedoch ab und bezeichnet diese als E-Gaming. Das Internationale Olympische Komitee hatte Ende des Jahres erklärt, dass es noch nicht an der Zeit sei, E-Sport ins Olympia-Programm aufzunehmen.


(dpa)

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