«Sehr berührend»: Nächster Gänsehaut-Moment für Nowitzki

Los Angeles – Dirk Nowitzki war sichtlich gerührt. Ein wenig verlegen winkte der Basketball-Superstar der Dallas Mavericks bei seiner außergewöhnlichen Ehrung ins Publikum.

Kurz vor Ende der 112:121-Niederlage bei den Los Angeles Clippers unterbrach der gegnerische Coach Doc Rivers plötzlich die Partie, schnappte sich das Hallenmikrofon und forderte alle Fans im Staples Center auf, einem «der Größten aller Zeiten» zu huldigen. Die Zuschauer erhoben sich für den 40 Jahre alten Würzburger, alle Clippers-Profis applaudierten und gratulierten ihm auf dem Parkett zu seiner Karriere.

«Ich habe mich gefragt, warum er eine Auszeit nimmt. Ich habe nicht viel verstanden, aber das war sehr berührend, ein ganz emotionaler Moment», sagte Nowitzki nach seinem 1500. NBA-Spiel wenig später in der Mavs-Kabine. «Ich bin sehr dankbar dafür.» Auch sein Trainer Rick Carlisle schwärmte von der Aktion: «Das ist eine der größten Sachen, die ich gesehen habe», sagte der Dallas-Coach. «Ich weiß, dass Dirk sehr gerührt davon war.»

Der Gänsehaut-Moment reiht sich ein in die Episoden seiner 21. NBA-Saison, die schon lange wie eine Abschiedstour anmutet. Auch in Boston, New York und anderen Arenen jubelten ihm die Fans der Kontrahenten zu, am ganzen Allstar-Wochenende wurde Nowitzki auf Einladung der NBA gefeiert.

Doch dass er seine ruhmreiche Laufbahn wirklich im April beendet, wollte er auch bei seinem womöglich letzten Auftritt in Los Angeles nicht bestätigen. «Ihr trefft doch die Entscheidung für mich», scherzte Nowitzki gegenüber Journalisten auf die immer gleiche Frage. «Wir werden sehen, was der Rest der Saison bringt.»

Nach der fünften Niederlage in Serie wird es diese Spielzeit mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zumindest keine Playoffs mehr für Nowitzki und seine Mavs geben. Der Rückstand auf den achten Platz in der Western Conference, der noch zur Teilnahme an der K.o.-Runde berechtigt, beträgt gut 20 Spiele vor Ende der Hauptrunde inzwischen schon sieben Siege.

So stehen bei Dallas vor allem die persönlichen Leistungen von Youngster Luka Doncic, der sein viertes Triple-Double (zweistellige Werte in drei Statistik-Kategorien) erreichte, und Nowitzki im Vordergrund. Er erreichte die Marke von 1500 Partien als vierter NBA-Profi nach den Legenden Robert Parish (1611), Kareem Abdul-Jabbar (1560) und John Stockton (1504).

In der ewigen Bestenliste fehlen ihm nach seinen zwölf Zählern bei den Clippers mit insgesamt 31 340 Punkten nur noch 79 Zähler auf den sechstplatzierten Wilt Chamberlain. So darf sich Nowitzki noch auf mehrere Ehrungen einstellen. «Ehrlich gesagt, habe ich das gar nicht geplant», sagte LA-Coach Rivers zu seiner kurzen Ansprache. «Ich habe es einfach gefühlt, dass er verdient hat.»


(dpa)

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