Sportpolitikerin: «Nachvollziehbare Abneigung gegen Olympia»

Pyeongchang – Die Sportausschussvorsitzende des Bundestages sieht wenig Rückhalt bei der Bevölkerung für Olympia-Bewerbungen.

«Die Menschen – im Übrigen nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Staaten – haben eine nicht zu leugnende und auch nachvollziehbare Abneigung gegen die Olympischen Spiele im aktuellen Format», sagte Dagmar Freitag der dpa. «Hinzu kommt ein stetig steigender Vertrauensverlust in das IOC, seinen Präsidenten und seine Funktionäre.»

Damit reagierte sie auf die Aussage von Thomas Bach, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, dass er eine deutsche Olympia-Bewerbung «sehr wünschenswert» fände.

«Kein Zweifel, Deutschland hat grundsätzlich die Voraussetzungen dafür. Und es gibt Städte und Regionen, die sich eine Bewerbung auch vorstellen können», erklärte Freitag. «Aber: Eine Kandidatur macht nur dann Sinn, wenn die Bevölkerung von einer Olympia-Bewerbung begeistert und überzeugt ist.»

Hier stehe insbesondere der Deutsche Olympische Sportbund in der Pflicht, eine landesweite Unterstützung zu initiieren und zu organisieren. «Das allerdings ist in den letzten Jahren völlig misslungen – und das nicht nur einmal», betonte die SPD-Politikerin. Die Olympia-Kampagnen von Hamburg für die Sommerspiele 2024 und München für die Winterspiele 2022 waren am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.


(dpa)

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