Wasserspringer holen Schwung für Olympia – Hausding stark

Kiew – Die deutschen Wasserspringer um Rekordeuropameister Patrick Hausding haben sich bei der EM Selbstvertrauen für die Olympia-Saison holen können.

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio schnitt das deutsche Team in Kiew mit zwei Titeln und insgesamt acht Medaillen so gut ab wie schon seit der Heim-EM 2014 in Berlin nicht mehr. Hausding gewann Gold im Team und im Einzel vom Einer, insgesamt verbuchte der 15-malige Europameister in der Ukraine vier Medaillen. Viermal Edelmetall gewann auch Tina Punzel.

Kurz nach den Weltmeisterschaften in Südkorea demonstrierte die Auswahl von Bundestrainer Lutz Buschkow insgesamt ihre Zugehörigkeit zur europäischen Spitze. Mehr Medaillen gewann nur Russland. «Unsere Mannschaft hat bei den Europameisterschaften hier in Kiew so kurz nach den Weltmeisterschaften mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht», sagte Buschkow. «Wir haben in der ein oder anderen Disziplin nachgewiesen, dass wir zu den Besten in Europa und auch in der Welt zählen.»

Am Wochenende gab es für Hausding im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett mit Lars Rüdiger Silber hinter dem russischen Duo. «Wir etablieren uns langsam mit Stabilität in den Wettkämpfen, haben in dieser Saison wirklich viele Wettkämpfe mit guten Punktzahlen gemacht. Das ist sehr positiv im Hinblick auf Tokio. Dass wir mit viel Reserven hier fast an unsere Bestpunktzahl springen, ist sehr gut», sagte Hausding über den Auftritt des recht neu formierten Duos.

Für den Weltcup im April in Tokio, wenn sich Hausding/Rüdiger das Olympia-Ticket in dieser Disziplin sichern wollen, streben die beiden Berliner einen höheren Schwierigkeitsgrad in ihrem Programm an. Rüdiger hat an der Seite von Hausding den Platz des schon lange verletzten Stephan Feck eingenommen.

Gleich fünfmal ging Tina Punzel an den Start. Die 24-Jährige durfte sich zum Abschluss zusammen mit Lena Hentschel über Silber im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett freuen. «Mit vier Medaillen kann ich sehr zufrieden sein», sagte Punzel. «Jetzt geht’s direkt in Urlaub. Das war auch der erste Gedanke: Wir haben es jetzt geschafft. Da freue ich mich drauf, drei Wochen kein Wasserspringen.»

Sie und Hausding konnten den deutschen Wasserspringern bei der WM im Juli Olympia-Startplätze sichern. Weitere Tokio-Tickets sollen im April beim Weltcup am Olympia-Ort gelöst werden.

Timo Barthel belegte in Kiew beim Turmsprung-Sieg des erst 13-jährigen Alexej Sereda den siebten Platz. Der junge Ukrainer hatte schon bei der WM für Aufsehen gesorgt.


(dpa)

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