Wuchtige SGE verhindert Leverkusens Sprung an die Spitze

Frankfurt/Main – Eintracht Frankfurt hat angetrieben vom Doppel-Torschützen Goncalo Paciencia den Sprung von Bayer Leverkusen an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga verhindert.

Die Hessen dominierten zum Auftakt des 8. Spieltags die Werkself beim 3:0 (2:0) mit ihrer körperlichen Wucht und Entschlossenheit im Abschluss.

Der Portugiese Paciencia erzielte in der 4. Minute das 1:0 und legte seinen fünften Saisontreffer per Handelfmeter nach (17.). Sturmpartner Bas Dost sorgte schließlich für die Entscheidung (80.), nachdem zuvor Frederik Rönnow im Eintracht-Tor mehrfach toll gehalten hatte. Die effektiveren Frankfurter zogen beim Start in intensive Wochen mit den nun punktgleichen Leverkusenern vorbei.

«Was wir die erste Halbzeit gemacht haben, war einfach unglaublich. Das hat Spaß gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig Probleme bekommen, aber am Ende heißt es 3:0. Wir sind glücklich», kommentierte Torschütze Dost bei DAZN. Bayer-Angreifer Kevin Volland äußerte dagegen harte Selbstkritik: «Die ersten 20 Minuten waren miserabel von uns, die dürfen uns in der gesamten Saison nicht wieder passieren. Das müssen wir erstmal sacken lassen.»

Die 50.800 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena sahen eine Heimelf, die mit Hingabe kämpfte und dazu spielerische Akzente in höchstem Tempo setzte. Der Ausfall von Angreifer André Silva fiel nicht ins Gewicht, weil Rückkehrer Dost zusammen mit Paciencia und dem starken Linksaußen Filip Kostic viel Schwung entfachte.

Dost war Ausgangspunkt des frühen Führungstores. Er setzte Danny da Costa ein, der Paciencia mit einem wunderbaren Pass steil schickte. Der Portugiese setzte sich energisch gegen Leverkusens Verteidiger Aleksandar Dragović und Mitchell Weiser durch und überwand auch Lukáš Hrádecký im Bayer-Tor. Die Eintracht griff immer wieder dynamisch an. Als Dragović einen Schuss von Paciencia wie ein Torwart im Strafraum abwehrte, verwandelte Frankfurts Angreifer nervenstark vom Punkt.

Vor allem Kostic war nicht zu stoppen. Bayer-Coach Peter Bosz reagierte nach einer halben Stunde, als er den überforderten Weiser auswechselte. Zur selben Zeit musste Frankfurts Verteidiger Almamy Touré verletzt vom Platz. Bei Bayer zog sich später Abwehrspieler Wendell ebenfalls eine Muskelverletzung zu.

Den Gästen fehlte teilweise der Mumm, sich in den Zweikämpfen zu behaupten. Offensiv blitzte das Potenzial nicht entscheidend auf. Mit einer beherzten Grätsche stoppte Martin Hinteregger Nationalspieler Kai Havertz und verhinderte das mögliche 1:1 (5.). Gefahr ging meist von Lucas Alario aus, aber der starke Rönnow reagierte nicht nur gegen den argentinischen Angreifer gut (42.).

Vier Tage vor der schweren Champions-League-Partie bei Atlético Madrid intensivierte die Bayer-Elf nach der Pause ihr Offensivspiel. Havertz mühte sich als Antreiber. Zum Eintracht-Retter avancierte nun Rönnow. Der Vertreter des langfristig verletzten Nationaltorhüters Kevin Trapp verhinderte mit einer Fußabwehr beim Kopfball von Alario aus acht Metern das Anschlusstor (66.). Auch beim Schuss gegen Karim Bellarabi reagierte der 27-jährige Däne glänzend (69.).

Frankfurts Defensive wankte bedenklich. Als Gélson Fernandes eine Flanke von Bayer-Angreifer Volland vermeintlich an die Hand flog, korrigierte Schiedsrichter Christian Dingert nach Videobeweis seinen Elfmeterpfiff (73.). Rönnow entschärfte einen weiteren Schuss von Havertz (75.). Den größeren Frankfurter Tordrang dokumentierte schließlich Dost, als er mit einer Energieleistung das 3:0 erzwang.


(dpa)

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