Zukunft des südkoreanischen Nationaltrainers ungewiss

Seoul – Die Zukunft des Trainers der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft, Shin Tae Yong, ist nach dem WM-Aus und trotz des 2:0-Siegs über den gestürzten Weltmeister Deutschland ungewiss.

Bis Ende Juli läuft noch Shins Vertrag mit dem nationalen Fußballverband (KFA), der ihn erst vor einem Jahr als Nachfolger für den geschassten Uli Stielike als Nationalcoach geholt hatte. Die Personalie Shin sei noch ungeklärt, sagte ein Sprecher des Verbands in Seoul. «Es gibt noch keine Entscheidung dazu.»

Zu den Spekulationen, der Vertrag mit Shin werde eher nicht verlängert, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Die Mannschaft kehrt am Freitag aus Russland zurück. 

Shin musste sich nach den beiden Niederlagen gegen Schweden und Mexiko in der Deutschland-Gruppe der WM zum Teil heftige Kritik von Kommentatoren und Fans in der Heimat gefallen lassen. Trotz des Siegs im letzten Spiel schied Südkorea neben Deutschland aus.

Schon vor Beginn des Turniers in Russland hatten südkoreanische Medien Shins Stil kritisiert. Er habe «eine Obsession mit der Geheimnistuerei», schrieb die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Shin werde zwar wegen eines der verblüffendsten Siege «für immer Teil der südkoreanischen Fußball-Überlieferung» sein. Doch noch keinem südkoreanischen WM-Trainer sei es vergönnt gewesen, den Posten zu behalten, wenn er die K.o.-Runde verpasst habe.

In Russland war der WM-Vierte von 2002 zum neunten Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft dabei. Shin hatte den Sieg über die Deutschen selbstbewusst auch als großen Erfolg seiner Taktik eingestuft.


(dpa)

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