Bei Schulden lohnt Ratenkredit als Alternative zum Dispo

Düsseldorf – Der Dispo ist häufig teuer. «Wer seine Schulden reduzieren will, sollte nach Alternativen zum Dispokredit suchen», sagt Stefanie Laag von der Verbraucherzentrale NRW.

Die Zinsen, die man für die Kontoüberziehung zahlt, sind in der Regel um einiges höher als beispielsweise für einen Ratenkredit. Oft hängt die Höhe der Zinsen von der Bonität des Kreditnehmers ab. Verbraucher sollten sich also nicht von allgemeinen Lockangeboten blenden lassen.

«Fragen Sie besser bei mehreren Banken nach einem individuellen Angebot für den Ratenkredit», rät Laag. Dafür sollten Verbraucher zunächst eine Konditionenanfrage stellen – keine Kreditanfrage. So wird die Bonität nicht negativ beeinflusst, falls sie den Kredit doch nicht in Anspruch nehmen.

«Beim Vergleich der Konditionen sollten Verbraucher auf eine einheitliche Laufzeit des Ratenkredites achten», rät sie. Doch bei der Suche nach passenden Angeboten sind niedrige Zinsen allein nicht entscheidend. «Hilfreich sind auch flexible Tilgungsmöglichkeiten», sagt Laag. Dazu gehört, dass Kunden für eine Sondertilgung keinen Aufpreis zahlen müssen.

Auch die Kreditlaufzeit sollten Kunden kostenfrei verändern können – falls sich im Leben etwa durch Krankheit, Jobwechsel oder andere Ereignisse plötzlich etwas ändert. «Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Raten nicht zu knapp zu kalkulieren», warnt die Verbraucherschützerin. Längere Laufzeiten bedeuten zwar meist höhere Zinsen. «Dennoch sollte die Ratenhöhe unbedingt zum Haushaltsbudget passen, damit Verbraucher nicht den Dispo für die Ratenzahlung beanspruchen müssen», gibt Laag zu bedenken.

Mehr als jeder zehnte Erwachsene (10,06 Prozent) in Deutschland ist überschuldet. Damit könnten über 6,8 Millionen Menschen im Alter von über 18 Jahren ihre Rechnungen derzeit nicht mehr begleichen, berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag in Düsseldorf. Die Zahl der Überschuldeten sei im Vergleich zum Vorjahr um 131 000 oder 1,9 Prozent weiter angestiegen.

Besonders deutlich habe dabei mit einem Plus um 5,6 Prozent die Zahl der harten Fälle mit hoher Überschuldung zugenommen. Weiter ansteigend sei auch die Altersüberschuldung. Derzeit seien in Deutschland 174 000 Menschen ab 70 Jahren davon betroffen – dies entspricht einer Zunahme von 25 000 Fällen oder 16 Prozent. Mit einer Überschuldungsquote von 1,34 Prozent liege diese Altersgruppe jedoch immer noch deutlich unter den Werten der jüngeren Altersjahrgänge.


(dpa/tmn)

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