Glasgow – Als Olympia-Held Andreas Toba als Letzter seine Übung am Pauschenpferd beendet hatte, klatschten seine Teamgefährten erleichtert in die Hände. Die deutschen Turner haben bei den Europameisterschaften zum elften Mal in Serie das Team-Finale erreicht.
Mit 246,044 Punkten kam die Riege trotz Patzern am Reck und Barren auf den dritten Rang. Beste waren die Russen (259,427). Am Samstag wollen es die Deutschen nun besser machen und um die erste Team-Medaille seit acht Jahren kämpfen.
Überraschend stehen auch der Unterhachinger Marcel Nguyen an den Ringen (14,666 Punkte/Platz 6) und am Boden (14,333/Platz 5) sowie der Erfurter Nils Dunkel am Barren (14,466/Platz 8) in den Gerätefinals am Sonntag.
Doppel-Europameister Nguyen ärgerte sich dennoch: Nach seinem schwierigen Tsukahara-Abgang am Barren griff er mit den Händen auf den Boden und verpasste somit die Medaillenchance an seinem Spezialgerät. Auch der mit großen Hoffnungen gestartete Andreas Bretschneider leistete sich kurz vor Ende seiner Reckübung bei einer Kippe einen Patzer, so dass auch er um seine Finalchance kam.
An den Ringen hatte Nguyen mit seinem Topwert für einen guten Auftakt gesorgt, mit der er die gesamte Riege mitriss. Am Sprungtisch brachte das Terzett die Sätze optimal in den Stand, was in der Zwischenwertung zum Spitzenwert an diesem Gerät reichte.
Dann aber folgten die Patzer an den sonstigen deutsche Top-Geräten Barren und Reck, so dass volle Konzentration nötig war, um nicht noch den Finaleinzug des Teams zu gefährden. Am Boden gelang dies gut, und auch am Pauschenpferd reichte es schließlich zum Final-Einzug.
Auch vor drei Jahren turnten die Deutschen bei der WM an gleicher Stelle am Pauschenpferd als Schlussgerät und hatten durch zu viele Abstürze damals die direkte Olympia-Qualifikation verpasst. Das war diesmal kein schlechtes Omen: Trotz kleinerer Fehler am deutschen Zittergerät geriet der Platz im Team-Finale nie mehr in Gefahr.
(dpa)