Geldgewinn vs. Steuerrecht: Was am Ende übrig bleibt

Bei größeren Geldgewinnen ist die Freude erst einmal riesengroß, doch dann folgt die Unsicherheit: Darf das Geld überhaupt komplett behalten werden, oder geht ein großer Teil an das Finanzamt? Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind Geldgewinne nämlich nicht grundsätzlich steuerfrei. Die Steuergesetze sind sehr umfangreich und unterscheiden zwischen verschiedenen Geldgewinnen. Hier ein kleiner Überblick darüber, wann Geldgewinne zu versteuern sind.

Lottogewinne: Steuern nur auf Zinsen

Lottogewinner müssen keine Angst haben, dass ihnen große Beträge von der Steuer abgezogen werden. Da es sich um kein Einkommen nach dem Einkommensteuergesetz handelt, sind Lottogewinne grundsätzlich steuerfrei. Das gilt jedoch nur für den eigentlichen Gewinn, anders sieht es mit Zinsen oder Renditen aus Bankaktien aus, also mit Geld, welches mit dem eigentlichen Geldgewinn erwirtschaftet wurde. Anleger, die ihr Vermögen durch Aktien vergrößern, müssen ihre Gewinne in jedem Fall versteuern. Das gleiche gilt für Mieteinnahmen, die der Gewinner für vom Gewinn gekaufte Immobilien erhält. Lediglich ein gewisser Freibetrag bleibt unversteuert. Empfängern von Arbeitslosengeld II hingegen werden sämtliche Geldgewinne auf den Regelsatz angerechnet – auch geringe Lottogewinne.  Tipps für den verantwortungsvollen Umgang mit den Gewinnsummen  der SKL-Klassenlotterie gibt auch SKL Boesche.

Andere Geldgewinne: Was muss versteuert werden?

Abgesehen von Lottogewinnen müssen die meisten anderen Geldgewinne in der Regel versteuert werden. War der Geldsegen kein reiner Glückstreffer oder wurde er im Rahmen eines Vertrages gewonnen, erhebt das Finanzamt eine Steuer. Die Teilnahme an Quizshows im Fernsehen wird als erbrachte Leistung gesehen – und gilt damit ebenfalls als versteuerbares Einkommen. Nicht eindeutig sind die Gesetze, wenn es um das Pokerspielen geht. Eigentlich ist Poker ein Glücksspiel und unterliegt somit nicht dem Einkommenssteuergesetz. Handelt es sich jedoch um einen Berufsspieler, der mit den erzielten Gewinnen seinen Lebensunterhalt bestreitet, müssen diese als Einnahmen versteuert werden. Auch wer nicht allein von Pokergewinnen lebt, jedoch regelmäßig größere Gewinne erzielt, sollte sich beim Finanzamt über eine eventuelle Versteuerung kundig machen.

Im Zweifel fachlichen Rat einholen

Da die Steuergesetze für Laien oftmals unverständlich sind, sollten Gewinner von größeren Geldbeträgen sich von einem Steuerberater oder einem Anwalt für Steuerrecht beraten lassen. So kann sowohl verhindert werden, dass Gewinne unrechtmäßig versteuert werden, als auch, dass später mit hohen Steuernachzahlungen oder Versäumnisezuschlägen gerechnet werden muss.

Bild: FrankU – Fotolia

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