Warum Familienunternehmen so erfolgreich sind

Weltweit sind 90 Prozent aller Firmen Familienunternehmen, zählte das britische Wirtschaftsmagazin „Economist“. Von Ford bis VW, Wal-Mart bis Aldi, Samsung und New York Times: Familienunternehmen prägen die Weltwirtschaft.

Ob riesige Dynastie oder Tante-Emma-Laden, der Anteil von Familienunternehmen an der Gesamtwirtschaft ist erstaunlich hoch. In den USA ist jedes dritte Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde Dollar in Familienhand, in Frankreich sind es 40 Prozent. Auch bei den mittelgroßen Firmen ist die Mehrzahl in Familienbesitz, in Deutschland sind es zwei Drittel – wie zum Beispiel das mittelständische Familienunternehmen Schwarz Cranz. In Schweden steuert die Familie Wallenberg so viele Unternehmen, dass ihr 50 Prozent der gesamten Markkapitalisierung der schwedischen Börse zugerechnet wird. Und die Agnellis kommen auf immerhin 10 Prozent des italienischen Börsenwertes. In Asien übrigens haben Familien eine noch größere Bedeutung als im Westen – auch in der Wirtschaft. Dort haben die Wirtschaftsimperien, die sich in Familienhand befinden, das Sagen. Warum sind Familienbetriebe so erfolgreich?

Langfristige Planung, sparsames Management

Familienunternehmen planen langfristig, setzen auf Kontinuität, neigen nicht zu Schnellschüssen. Das besonnene Management dient vor allem dem Ziel, das Familienunternehmen für die nächste Generation zu bewahren. In Krisenzeiten stehen Familienbetriebe häufig kräftiger da als ihre Konkurrenz. Das liegt unter anderem an ihrer Sparsamkeit: Da sie ihr eigenes Geld verwalten, achten sie auch besser darauf und geben es nicht leichtfertig mit vollen Händen aus.

Ausdauernde Chefs, motivierte Mitarbeiter

Auch die Ausdauer der Chefs spielt eine große Rolle. Die nämlich beweisen Sitzfleisch und bleiben im Durchschnitt 20 Jahre an der Spitze. Dadurch bleibt das Unternehmen auf Kurs und es gibt keine verunsicherten Mitarbeiter. Mitarbeiter von Familienbetrieben sind häufig auch motivierter als Angestellte der Konkurrenz. Probleme aber bereitet häufig die Nachfolge: Laut „Family Business Institute“ überstehen nur 30 Prozent aller Familienfirmen den Übergang in die nächste Generation, nur 12 Prozent schaffen es bis in die dritte Generation.

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