Achter startet mit zwei Neulingen in Olympia-Mission

Dortmund – Sieben Weltmeister und zwei Neulinge – der Deutschland-Achter startet mit einem moderaten Umbau in die Mission Olympia.

Nach zwei Jahren ohne personelle Veränderungen berief Trainer Uwe Bender die Nachwuchskräfte Christopher Reinhardt (Dorsten) und Laurits Follert (Krefeld) erstmals in das DRV-Paradeboot. Das Duo soll dazu beitragen, sowohl den Weltmeister- als auch den EM-Titel zu verteidigen und den Weg nach Tokio 2020 zu ebnen. «Beide haben eine großen Sprung gemacht und könnten mehr PS ins Boot bringen. Jetzt geht es darum, diese PS auch auf die Straße zu bringen», sagte Bender.

Die erste echte Standortbestimmung für die Mannschaft um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) steht bei der EM vom 30. Mai bis 2. Juni auf dem Luzerner Rotsee an. Die Wiederholung des Vorjahres-Erfolgs soll für eine perfekte Einstimmung auf die WM vom 25. August bis 1. September in Ottensheim sorgen. Auf der Regattastrecke in Österreich peilt das Team den Titel-Hattrick an. Darüber hinaus werden dort die ersten fünf von insgesamt sieben olympischen Startplätzen vergeben. Ocik ist guter Dinge: «Die beiden Neuen haben unfassbar viel Energie und viel Power. Sie können dazu beitragen, dass wir noch besser werden. Das müssen wir auch, weil im vorolympischen Jahr das Feld noch enger zusammenrückt.»

Neben dem 21-Jährigen Reinhardt, dem zwei Jahre älteren Follert und Routinier Ocik (27) gehören Johannes Weißenfeld (Herdecke), Jakob Schneider (Essen), Torben Johannesen (Hamburg), Malte Jakschik (Castrop-Rauxel), Richard Schmidt (Trier) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) zum Team. «Der alte Achter hat davon gelebt, dass er gut harmonierte und technisch versiert war. Das müssen wir nun wieder hinbekommen», sagte Bender.

Dienstältester Ruderer im Boot ist «Dauerbrenner» Schmidt, der sich bereits zum elften Mal in Serie einen der begehrten Rollsitze im deutschen Vorzeigeboot sichern konnte. Am Tag der offiziellen Nominierung feierte er seinen 32. Geburtstag und wurde deshalb von alle Beteiligten mit einem Ständchen bedacht.

Etwas getrübt wird die Zuversicht für die EM durch den suboptimalen Verlauf der Vorbereitung. Sowohl bei der Kleinboot-DM Mitte April als auch beim Sieg auf der internationalen Wedau-Regatta vor knapp zwei Wochen in Duisburg gab es krankheitsbedingte Ausfälle. Dennoch rückt Trainer Bender vor der Reise nach Luzern nicht von seiner Zielsetzung ab: «Wir nehmen uns die Titelverteidigung vor. Das ist unser Anspruch.»

Die noch in den vergangenen beiden Jahren im Achter erfolgreichen Felix Wimberger (Passau) und Maximilian Planer (Bernburg) verstärken den Vierer ohne Steuermann. Nach Platz sechs bei der WM gilt das Hauptaugenmerk in diesem Boot diesmal der Olympia-Qualifikation. Dazu muss der Vierer in Ottensheim mindestens WM-Neunter werden.


(dpa)

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