Anti-Doping-Agentur suspendiert Marathon-EM-Zweite Calvin

Paris – Langstreckenläuferin Clemence Calvin ist von der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) suspendiert worden. Der Silbermedaillengewinnerin im Marathon bei den Leichtathletik-EM in Berlin 2018 wird vorgeworfen, sich einem Dopingtest im vergangenen Monat in Marokko entzogen zu haben.

Calvin dagegen behauptet, dass sie am 27. März in Marrakesch von zwei Kontrolleuren, die sich als Polizeibeamte ausgegeben haben sollen, brutal angegangen worden sei. Auch ihr Lebensgefährte Samir Dahmani, der zugleich der Trainer der Läuferin ist, wurde vorläufig gesperrt. Ihm wird vorgeworfen, die Dopingkontrolle behindert zu haben. Calvin, die nach der Auseinandersetzung nicht getestet wurde, hat in Marokko eine Klage gegen die Kontrolleure eingereicht.

Mathieu Teoran, Generalsekretär der französischen Anti-Doping-Agentur, wies die Behauptungen der Athletin zurück. Neben der vorläufigen Suspendierung wird die AFLD den fehlenden Test auch als so genannte «No Show» – also als nicht erfolgter Test – in der Akte Calvins eintragen. Calvin droht nun eine Sperre von bis zu vier Jahren.

Durch die Suspendierung kann Calvin auch nicht am Paris-Marathon am kommenden Wochenende teilnehmen. Dort wollte die Läuferin eine erste Qualifikations-Norm für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio erlaufen. Ihr Rechtsanwalt Arnaud Pericard will nun alle rechtlichen Mittel einsetzen, damit die 28-Jährige in der französischen Hauptstadt an den Start gehen kann.


(dpa)

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